Ping Shen im ARTE Interview
Periodenblut für die Forschung?
„Verschwenden wir Periodenblut?“ fragt die Redaktion der ARTE Sendung „42 – Die Antwort auf fast alles“. Dr. Ping Shen aus dem Pitzer-Labor für Arthroseforschung am DRFZ sammelt sogar Menstruationsblut für ihre Forschung. Im Interview mit dem Sender berichtet sie über die entzündungshemmende Wirkung von Mesenchymalen Stammzellen aus Periodenblut im Mausmodell für Multiple Sklerose (MS). Der Film wird am 29.03.2025 um 23:35 bei ARTE ausgestrahlt. Er ist auch jederzeit in der ARTE Mediathek abrufbar.
Menstruationsblut ist nicht nur Abfall, denn es enthält mesenchymale Stammzellen. Diese Stammzellen besitzen sowohl regeneratives Potenzial als auch immunmodulierende Fähigkeiten und sind daher vielversprechend als Behandlungsoption für entzündungsbedingte degenerative Erkrankungen wie MS und Arthrose.
Seit 2015 erforscht Dr. Ping Shen aus dem Labor von Prof. Dr. Max Löhning am DRFZ und der Charité – Universitätsmedizin Berlin in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Juntang Lin von der Xinxiang Medical University, China, die Wirksamkeit von aus Menstruationsblut gewonnenen mesenchymalen Stammzellen zur Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen. Ihre gemeinsame Studie zur erfolgreichen Anwendung dieser Stammzellen in einem Mausmodell für Multiple Sklerose wurde im Fachjournal Stem Cell Research & Therapy veröffentlicht.
Die Resonanz der Öffentlichkeit hat die Wissenschaftlerin sehr beeindruckt: „Ich bin tief berührt von den vielen Menschen, die ihre Erfahrungen teilen, herzliche Nachrichten senden und sogar ihre Bereitschaft zur Spende ihres Menstruationsbluts zeigen. Gleichzeitig möchte ich aber betonen, dass es nicht darum geht, Menstruationsblut auf Vorrat zu speichern – das ist nicht nötig. Jede geschlechtsreife Frau trägt diesen wertvollen Schatz bereits in sich. Viel wichtiger ist es, sich der Bedeutung von Menstruationsblut bewusster zu werden und offen für eine Spende zu sein, wenn sie gebraucht wird.“