Frakturheilung auf der Überholspur

Die lokale Anwendung von Deferoxamin (DFO) beschleunigt die Frakturheilung deutlich, wie eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse von 21 Studien erstellt von Dr. Paula Hoff und Dr. Timo Gaber von DRFZ und Charité – Universitätsmedizin Berlin zeigt. Angesichts der hohen Häufigkeit von Knochenbrüchen und der damit verbundenen Komplikationen stellt DFO eine vielversprechende Therapieoption dar, insbesondere für Patient:innen mit verzögerter Heilung. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden von im Fachjournal Advanced Science veröffentlicht.

In einer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse durchgeführt von Daniel Müller und Kolleg:innen, wurde der Einfluss von lokal appliziertem DFO auf die Knochenheilung in Ratten- und Mausmodellen untersucht. Die Analyse von 21 Studien mit insgesamt 539 Tieren zeigt, dass DFO signifikant höhere Werte der Knochenvolumenfraktion (BV/TV) erzielt und dabei wichtige Parameter wie Knochenvolumen, Gewebemasse, Knochendichte, Trabekelstruktur und Gefäßbildung verbessert – bestätigt durch modernste µCT, Angiographie und mechanische Belastungstests. Bei einer jährlichen Frakturinzidenz von 1,2 % und Komplikationen in bis zu 10 % der Fälle, insbesondere nach Radiotherapie, stellen diese Ergebnisse einen entscheidenden Fortschritt in der Orthopädie dar.

Diese Studie untersucht nicht nur den biologischen Mechanismus der verbesserten Frakturheilung, sondern ebnet auch den Weg für eine schnelle klinische Anwendung – mit dem Ziel, Patient:innen mit hohem Risiko für Heilungskomplikationen zu unterstützen.