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Pro-AID – Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen mit autoinflammatorischen Erkrankungen (AID)

Autoinflammatorische Erkrankungen (AID) sind seltene, chronische und potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen, die etwa 10 % der Diagnosen in der Kinderrheumatologie ausmachen. Sie entstehen durch eine Fehlregulation des angeborenen Immunsystems und führen zu wiederkehrenden oder dauerhaften Entzündungen. Aufgrund ihrer Seltenheit ist der Diagnoseweg oft langwierig und belastend, obwohl nach Diagnosestellung wirksame Therapien zur Entzündungskontrolle existieren.
PRO-AID untersucht die aktuelle Versorgungs- und psychosoziale Situation von Kindern und Jugendlichen mit AID in Deutschland. Ziel ist es, Versorgungshürden zu identifizieren, die Umsetzung bestehender Therapieempfehlungen zu bewerten und unerfüllte Bedürfnisse der Betroffenen sichtbar zu machen. Pro-AID konzentriert sich auf drei Kernbereiche: den Diagnoseweg, die Behandlungsqualität und die psychosoziale Situation der Patienten.
Die Studie wird multizentrisch und prospektiv durchgeführt und nutzt die etablierten Strukturen der Kinder-Kerndokumentation. Mittels standardisierter Fragebögen werden Daten zur Krankheitsaktivität, Therapie, Lebensqualität und Versorgung erhoben. Kinder, Jugendliche, ihre Eltern und behandelnde Ärzt:innen nehmen an der Datenerhebung teil.
Die Ergebnisse werden in Fokusgruppen mit Betroffenen und Patientenorganisationen diskutiert, um gezielte Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. Erkenntnisse aus Pro-AID sollen in die Weiterentwicklung der Behandlungsempfehlungen der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) einfließen und sind gegebenenfalls auch für die Versorgung von Kindern mit anderen seltenen Erkrankungen von Bedeutung.

Laufzeit

2024-2026

Projektverantwortliche

Prof. Dr. med. Kirsten Minden

Programmbereich 2, PB 2 – Epidemiologie und Versorgungsforschung

Gruppenleitung: Kinder- und Jugendrheumatologie

Liaisonarbeitsgruppe mit Charité - Klinik für Pädiatrie m.S.Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin

Prof. Dr. med. Kirsten Minden

Team

Martina Niewerth, Nadine Grösch, Jens Klotsche

Kooperationspartner

PRO-AID ist ein Teilprojekt der PRO-Kind-Initiative der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie, die eine effektive Diagnostik und zielgerichtete Behandlung rheumatischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen fördert. Die Umsetzung erfolgt innerhalb des PRO-Kind-Konsortiums in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen für die Protokollentwicklung. Zum PRO-AID-Konsortium gehören das DRFZ, das Universitäts-Kinderspital beider Basel, das Autoinflammation Reference Center Tübingen (arcT), die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der RWTH Aachen, die Asklepios Klinik Sankt Augustin, die Universitätsklinik Münster sowie die Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin.
Patient:innenvertreter:innen der Deutschen Rheuma-Liga und der FMF & AID Global Association sind aktiv in das Projekt eingebunden. Der Verbund kooperiert derzeit mit 11 kinderrheumatologischen Zentren.

AG Minden

Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendrheumatologie
DRFZ Kinder- und Jugendrheumatologie Arbeitsgruppe Minden