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AER-COMED – Adverse treatment effects in inflammatory rheumatic diseases – the role of comedication

Im Verbundprojekt AER-COMED wird in sieben Teilprojekten der Zusammenhang zwischen potentiell fehlerhafter oder nicht leitliniengerechter medikamentöser Therapie und dem Auftreten unerwünschter Behandlungsfolgen untersucht. Hierzu werden belastbare epidemiologische Daten aus Langzeitkohorten des Programmbereichs Epidemiologie sowie Krankenkassendaten analysiert. Mit Hilfe von zusätzlichen Befragungen und qualitativen Interviews werden Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit der medikamentösen Therapie sowie deren Ursachen aus Betroffenensicht ermittelt. Patienten-Partner sind in die Projekte eng eingebunden.

Ziel des Vorhabens ist es, besonders vulnerable Gruppen mit erhöhtem Risiko für eine inadäquate medikamentöse Therapie zu identifizieren, die Ursachen der Fehlversorgung zu benennen und Strategien zu ihrer Vermeidung zu entwickeln. Das Vorhaben wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss aus Mitteln des Innovationsfonds gefördert.

Laufzeit

2025 – 2027

Projektverantwortliche

Die Ergebnisse des Forschungsverbunds AER-COMED sollen Ärzte, gesundheitspolitische Entscheidungsträger und Patienten darüber informieren,  welche vermeidbaren unerwünschten Behandlungsfolgen in Risikogruppen bestehen. Die Erkenntnisse sollen personalisierte Therapieentscheidungen und shared decision making unterstützen. Dies kann z.B. durch die direkte Einbindung spezifischer Erkenntnisse über potentielle Wechselwirkungen und Risiken einer Fehlmedikation in die ärztliche Praxissoftware erfolgen. Hier bietet sich das gemeinsam vom Berufsverband Deutscher Rheumatologen, der Fachgesellschaft, dem Verband rheumatologischer Akutkliniken und dem DRFZ entwickelte klinische Dokumentationssystem RheDAT an. Die gewonnenen Erkenntnisse zu  Häufigkeit und Risikofaktoren von unerwünschten Behandlungsfolgen sind auch geeignet, Eingang in Leitlinien und Therapieempfehlungen zu finden.

Im Forschungsverbund AER-COMED soll der Ansatz der partizipativen Forschung verwirklicht werden. Das bedeutet, dass Menschen, über deren Lebensalltag geforscht wird, als gleichberechtigte Mitglieder eines Forscherteams an der Entwicklung und Durchführung von Forschungsprojekten beteiligt sind. Um dies umzusetzen, wurde ein Beirat aus zwei geschulten Forschungspartnerinnen der Deutschen Rheuma-Liga gebildet. Beide Beiratsmitglieder haben bereits Erfahrungen bei der Mitwirkung an Forschungsprojekten. AER COMED profitiert durch diesen Beirat in jeder Phase des Forschungsprozesses, indem die Perspektive der Betroffenen und praktische Erfahrungen aus der Versorgungsrealität einbezogen werden können.

Verbundpartner

Konsortialleitung
Prof. Dr. med. Anja Strangfeld
Leitung: Programmbereich 2, PB 2 – Epidemiologie und Versorgungsforschung
Gruppenleitung: Pharmakoepidemiologie

Projektkoordination
Dr. rer. nat. Eva Voll
Programmbereich 2, Epidemiologie und Versorgungsforschung
AG Pharmakoepidemiologie

Teilprojekt 1
Dr. med. Katinka Albrecht
Programmbereich 2, Epidemiologie und Versorgungsforschung
AG Versorgungsforschung

Teilprojekt 2
Prof. Dr. med. Kirsten Minden
Programmbereich 2, Epidemiologie und Versorgungsforschung
Gruppenleitung: Kinder- und Jugendrheumatologie

Teilprojekt 3
Dr. rer. med. Yvette Meißner
Programmbereich 2, Epidemiologie und Versorgungsforschung
AG Pharmakoepidemiologie

Teilprojekt 4
PD Dr. med. Anne Regierer
Programmbereich 2, Epidemiologie und Versorgungsforschung
Gruppenleitung: Register-Forschung in der Rheumatologie

Teilprojekt 5 
Prof. Dr. med. Anja Strangfeld
Leitung Programmbereich 2, Epidemiologie und Versorgungsforschung
Gruppenleitung: Pharmakoepidemiologie

Teilprojekt 7
Dr. rer. medic. Johanna Callhoff
Programmbereich 2, Epidemiologie und Versorgungsforschung
Gruppenleitung: Versorgungsforschung

Dr. rer. medic. Felix Mühlensiepen PhD, MPH
Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane
Zentrum für Versorgungsforschung

Dr. med. Ursula Marschall
BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung
Forschungsbereichsleitung Medizin / Versorgungsforschung

Prof. Dr. med. Christoph Fiehn
Rheumatologie Baden-Baden

Prof. Dr. Falk Hoffmann, MPH
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften
Department für Versorgungsforschung

Birgit Arndt
Annika Spindler

www.rheuma-liga.de

Teilprojekte

Teilprojekt 1 (DRFZ, AG Versorgungsforschung)

Häufigkeit und Auswirkungen der kombinierten Einnahme antirheumatischer Medikamente mit potentiellen Wechselwirkungen

Teilprojekt 2 (DRFZ, AG Kinder- und Jugendrheumatologie)

Risiken der Langzeittherapie bei jungen Erwachsenen mit juveniler idiopathischer Arthritis

Teilprojekt 3 (DRFZ, AG Pharmakoepidemiologie)

Schwangerschaftskomplikationen nach Behandlung mit Glukokortikoiden und NSAR bei Patientinnen mit verschiedenen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen

Teilprojekt 4 (AG Register-Forschung in der Rheumatologie)

Glukokortikoidverordnung und Folgeerkrankungen bei Patient:innen mit Spondyloarthritiden

Teilprojekt 5 (DRFZ, AG Pharmakoepidemiologie)

Das Risiko unerwünschter Ereignisse infolge medikamentöser Behandlungen bei Patient:innen über 70 Jahre mit rheumatoider Arthritis

Teilprojekt 6 (AG Pharmakoepidemiologie gemeinsam mit der Medizinischen Hochschule Brandenburg)

Schwierigkeiten mit der Medikamenteneinnahme bei älteren Menschen mit rheumatoider Arthritis

Teilprojekt 7 (DRFZ, AG Versorgungsforschung)

Identifizierung und Quantifizierung unerwünschter Behandlungsfolgen aus Betroffenensicht

Programmbereich 2

Epidemiologie und Versorgungsforschung