Pettenkofer-Preis für Timo Rückert
Dr. Timo Rückert aus der Gruppe von Chiara Romagnani vom Institut für Medizinische Immunologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem DRFZ wurde mit dem Pettenkofer-Preis für seine Forschung zum klonalen Immungedächtnis im angeborenen Immunsystem ausgezeichnet.
Die Pettenkofer-Stiftung in München würdigt herausragende Wissenschaftler:innen, die durch außergewöhnliche Leistungen in den Bereichen Hygiene, medizinische Mikrobiologie und medizinische Virologie überzeugen mit einem Preisgeld von 5.000 EUR, das von der Firma Roche gesponsert wird. Die Preisverleihung fand im Neuen Münchner Rathaus statt.
Das klonale Immungedächtnis im angeborenen Immunsystem
Das Immunsystem des Menschen besteht dem erworbenen und dem angeborenen Immunsystem. Während das erworbene Immunsystem durch spezifische Abwehrzellen ein langanhaltendes Immungedächtnis aufbaut, galt das angeborene Immunsystem bisher als schnell und kurzfristig reagierend.
Die Forschung von Timo Rückert zeigt jedoch, dass auch das angeborene Immunsystem eine Art Immungedächtnis entwickeln kann. Der Biologe und seine Kolleg:innen entdeckten, dass bestimmte natürliche Killerzellen (NK-Zellen) auf das humane Cytomegalovirus (CMV) mit einer massiven Vermehrung reagieren. Diese spezialisierten Zellen behalten ihre Abwehreigenschaften über Jahre hinweg und können erneut auf CMV reagieren.
Damit konnte er erstmals ein langfristiges, klonales Immungedächtnis im angeborenen Immunsystem nachweisen. Diese Erkenntnis könnte helfen, Immunreaktionen bei Infektionen, Impfungen und Autoimmunerkrankungen besser zu verstehen.