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Neue Biomarker für autoimmunen kongenitalen Herzblock identifiziert

Ana-Luisa Stefanski und Kolleg:innen aus der Gruppe von Thomas Dörner, DRFZ und Charité – Universitätsmedizin Berlin, in Kooperation mit der Klink für Geburtshilfe der Charité, haben neue Biomarker und mögliche Gründe für den autoimmunen kongenitalen Herzblock (CHB) identifiziert. Bei CHB ist der Herzschlag des ungeborenen Kindes deutlich verlangsamt, was sogar zum Tod des Fötus führen kann. Diese Komplikation tritt bei werdenden Müttern mit Anti-SSA-Antikörpern auf, die bei einer Sjögren-Erkrankung, beim Systemischem Lupus Erythematode, aber auch bei symptomfreien Frauen vorkommen können. Die Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift Annals of the Rheumatic Diseases publiziert.

Die Ursachen dieser seltenen Komplikation sind unzureichend erforscht, was die therapeutischen Möglichkeiten einschränkt. Es ist allerdings bekannt, dass Anti-SSA-Antikörper der Mutter über die Plazenta in den Fötus gelangen. Diese Antikörper richten sich gegen Eiweißmoleküle von Zellkernen und können auch Herzzellen des Fötus angreifen.

Ca. 2-3% der Föten Anti-SSA-positiver Müttern erleiden einen CHB. Es werden Biomarker benötigt, die die CHB-Risikoschwangerschaften besser identifizieren. Stefanski et al fanden heraus, dass Anti-SSA-positive Mütter von CHB-betroffenen Kindern während der Schwangerschaft signifikant höhere zirkulierende Spiegel der löslichen Moleküle sPD-L1, sCD86 und s4-1BB im Blut aufwiesen, verglichen mit Anti-SSA-A-positiven Schwangeren ohne Komplikationen und gesunden Schwangeren. Zudem konnten Risikoschwangerschaften mit erhöhter Typ-I-Interferon-Signatur durch hohe sPD-L1- und sCD86-Spiegel vom CHB unterschieden werden.

Das Molekül PD-L1 wird üblicherweise auf den Trophoblastzellen, bestimmten Zellen der Plazenta, exprimiert und spielt eine Rolle bei der Entwicklung der immunologischen Toleranz während der Schwangerschaft. PD-L1 ist wichtig, damit der Fötus nicht vom Immunsystem abgestoßen wird. Trophoblastzellen von CHB-Plazenten haben weniger PD-L1 auf der Zelloberfläche als gesunde Plazenten. Was das bedeutet und inwiefern ein therapeutischer Eingriff in diese Fehlregulation Möglichkeiten zum Schutz vor CHB bieten, untersuchen nun die Forschenden.

Zur Publikation
Stefanski A, Rincon-Arevalo H, Dressler-Steinbach I, et alDysregulation of immune checkpoint molecules as a characteristic of autoimmune congenital heart blockAnnals of the Rheumatic Diseases Published Online First: 12 July 2024. doi: 10.1136/ard-2024-226176
B-Zell Gedächtnis Prof. Dr. med. Thomas Dörner Tel +49 (0)30 450 525 241 thomas.doerner@charite.de Zur Person
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