Das neue Memorandum der DGRh
Aktuelle Zahlen zur rheumatologischen Versorgung
Zunehmenden Versorgungsbedarf und bestehende Versorgungsdefizite erkennen und neue Lösungen diskutieren – die Grundlage dafür liefert das neue Memorandum der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und klinische Immunologie (DGRh). Dr. Albrecht und Dr. Callhoff aus der AG Versorgungsforschung vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) haben maßgeblich dazu beigetragen, aktuelle Zahlen zur ambulanten und stationären rheumatologischen Versorgung zur Verfügung zu stellen. Steigende Patient:innenzahlen, ein baldiger Renteneintritt vieler Rheumatolog:innen und häufigere Teilzeit-Tätigkeit stellen die rheumatologische Versorgung vor neue Herausforderungen. Allein im ambulanten Bereich gibt es bereits einen Mangel von etwa 700 Rheumatolog:innen. Die Wartezeit auf einen ersten Termin in einer rheumatologischen Praxis oder Klinikambulanz überschreitet häufig drei Monate. Dies führt dazu, dass das Ziel der DGRh, eine Behandlung innerhalb von sechs Wochen nach Auftreten der ersten Symptome zu gewährleisten, deutlich verfehlt wird. Diese und viele weitere Informationen stellt das neue Memorandum zur Verfügung, welches im August 2024 von der Zeitschrift für Rheumatologie online veröffentlicht wurde.
„Das Memorandum ist ein sehr wichtiges Werk für die rheumatologische Bedarfsplanung“, betont die Leiterin des Programmbereichs Epidemiologie und Versorgungsforschung am DRFZ, Prof. Dr. Anja Strangfeld: „Hierfür hat der Beitrag der Versorgungsforschung einen unschätzbaren Stellenwert. Erfreulicherweise ist die Rheumatologie in diesem Forschungsgebiet seit vielen Jahren sehr gut aufgestellt und trägt mit zahlreichen Studien, an denen rheumatologische Zentren in ganz Deutschland beteiligt sind, dazu bei, Versorgungslücken aufzudecken und Lösungsvorschläge für eine verbesserte Patientenversorgung zu evaluieren. Die ausgezeichnete Kooperation zwischen klinisch tätigen Rheumatolog:innen und Forschenden bildet die Grundlage dafür, dass wir sehr gute Kennzahlen für die Versorgungsplanung liefern können.“
Das Memorandum wurde unter Führung der DGRh mit dem Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh), dem Verband Rheumatologischer Akutkliniken (VRA), der Deutschen Rheuma-Liga (DRL) und dem DRFZ erstellt.