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Neuer Auslöser für Nierenschäden bei Lupus identifiziert

Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums (DRFZ) und des Max Delbrück Centers (MDC) haben herausgefunden, dass spezialisierte Immunzellen, die sogenannten angeborenen lymphatischen Zellen (ILC), eine Schlüsselrolle bei Nierenschäden (Lupus-Nephritis) bei Lupus-Patient:innen spielen. Diese Zellen verstärken die Organschäden, die bisher hauptsächlich Autoantikörpern zugeschrieben wurden. Die Studie, veröffentlicht in Nature, stellt traditionelle Auffassungen infrage und könnte zukünftige Antikörpertherapien gegen Lupus beeinflussen. Lupus betrifft weltweit etwa fünf Millionen Menschen, vor allem junge Frauen, und kann zu schweren Nierenschäden führen.

Das Forschungsteam um Antigoni Triantafyllopoulou und Andreas Diefenbach, beide Charité-Liaison-Gruppenleitungen des DRFZ, und Masatoshi Kanda vom MDC haben in Kooperation mit Mir-Farzin Mashreghi vom DRFZ die gesamte Niere Zelle für Zelle per Einzelzell-RNA-Sequenzierung untersucht. Sie haben fast 100.000 Nieren- und Immunzellen zu analysiert und damit die von den ILC kontrollierten Schaltkreise identifiziert, um so den Mechanismus der Lupus-Nephritis zu verstehen.

Bisher war man davon ausgegangen, dass Autoantikörper alleine die Nierenentzündung verursachen. Doch diese Studie hat gezeigt, dass spezialisierte ILC mit dem Rezeptor NKp46, eine Schlüsselrolle bei der Auslösung von Nierenschäden spielen. Diese Zellen produzieren das Protein GM-CSF, wodurch sich die Makrophagen vermehren, die Gewebeschäden verursachen. Durch das Blockieren von NKp46 konnte der Nierenschaden deutlich reduziert werden, auch wenn sich die Menge an Autoantikörpern nicht veränderte.

Diese Erkenntnisse könnten zur Entwicklung neuer Antikörpertherapien führen, um schwere Nierenschäden bei Lupus-Patient:innen zu verhindern.

Originalpublikation
Biniaris-Georgallis SI, Aschman T, Stergioula K, Schreiber F, Jafari V, Taranko A, Karmalkar T, Kasapi A, Lenac Rovis T, Jelencic V, Bejarano DA, Fabry L, Papacharalampous M, Mattiola I, Molgora M, Hou J, Hublitz KW, Heinrich F, Guerra GM, Durek P, Patone G, Lindberg EL, Maatz H, Hölsken O, Krönke G, Mortha A, Voll RE, Clarke AJ, Hauser AE, Colonna M, Thurley K, Schlitzer A, Schneider C, Stamatiades EG, Mashreghi MF, Jonjic S, Hübner N, Diefenbach A, Kanda M, Triantafyllopoulou A. Amplification of autoimmune organ damage by NKp46-activated ILC1. Nature. 2024 Aug 13. doi: 10.1038/s41586-024-07907-x. Epub ahead of print. PMID: 39137897.
Makrophagen in Chronischer Entzündung Prof. Antigoni Triantafyllopoulou, MD Tel +49-30-28460-734 (office)/-675 (lab) triantafyllopoulou@drfz.de Zur Person
Entwicklung des Immunsystems Prof. Dr. Andreas Diefenbach Tel +49 30 450 524 171 andreas.diefenbach@charite.de Zur Person
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