Kein Anstieg akuter Herz-Kreislauf Ereignisse unter JAK-Inhibitoren
Epidemiolog:innen des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums (DRFZ) in der Arbeitsgruppe Pharmakoepidemiologie unter der Leitung von Prof. Anja Strangfeld haben kürzlich aktuelle Daten zur Sicherheit von Januskinase (JAK)-Inhibitoren bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis veröffentlicht. Die Ergebnisse geben keinen Hinweis auf eine erhöhte Rate schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder kardiovaskulär-bedingter Todesfälle im Vergleich zu anderen Medikamenten für die Rheumatherapie.
In den vergangenen Jahren hatten Ergebnisse der Studie „ORAL Surveillance“ große Verunsicherung ausgelöst. In dieser klinischen Studie traten unter der Therapie mit dem JAK-Inhibitor Tofacitinib etwas häufiger schwere kardiovaskuläre Ereignisse als unter Tumornekrosefaktor (TNF)-Inhibitoren.
Die Epidemiolog:innen um Dr. Yvette Meißner sind der Frage nachgegangen, ob das erhöhte Risiko auch in der rheumatologischen Routineversorgung nachweisbar ist. Dazu haben sie Beobachtungsdaten des RABBIT Registers geprüft. In RABBIT werden seit vielen Jahren die Krankheitsverläufe von Patient:innen mit rheumatoider Arthritis in der klinischen Praxis dokumentiert.
Die Studienergebnisse aus RABBIT zeigen kein erhöhtes Risiko schwerer kardiovaskulärer Ereignisse für Patient:innen, die mit JAK-Inhibitoren behandelt werden, und zwar weder im Vergleich zu TNF-Inhibitoren noch zu herkömmlichen synthetischen krankheitsmodifizierenden Antirheumatika wie Methotrexat. Dies trifft auch auf Patient:innen mit bereits bestehenden Herz-Kreislauferkrankungen oder einem Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Vorgeschichte zu.