Immunschutz durch langlebige Plasmazellen nach mRNA Impfung
Forschende aus der Gruppe von Henrik Mei haben zusammen mit Kollegen der Charité nachgewiesen, dass wiederholte mRNA-Impfungen gegen SARS-CoV-2 die Bildung langlebiger Plasmazellen im Knochenmark hervorrufen.
Das Knochenmark ist ein wichtiger Ort für das immunologische Gedächtnis. Hier sind Antikörper-produzierende Plasmazellen zu Hause, welche die Antikörperspiegel im Blut z.B. für den Immunschutz vor Krankheitserregern aufrechterhalten. Aus vorherigen Publikationen war bereits bekannt, dass dies auch für Plasmazellen gilt, welche SARS-CoV-2-spezifische Antikörper produzieren und in Folge einer Impfung oder Infektion entstanden sind.
Nun wurden am DRFZ 18 menschliche Knochenmarksproben analysiert, die zum Teil über ein Jahr nach der letzten COVID-19 mRNA-Impfung gewonnen wurden. Die Ergebnisse zeigen erstmals, dass mRNA-Impfungen gegen SARS-CoV-2 eine bestimmte Sorte von Plasmazellen hervorrufen, die im Vergleich zu anderen Plasmazellen eine besonders lange Lebensdauer der Zellen aufweisen. Diese CD19-negativen Plasmazellen wurden bereits zuvor am DRFZ eingehend erforscht. Nun wissen wir, dass sie in der Folge wiederholter mRNA -Impfungen kontinuierlich SARS-CoV-2-spezifische Antikörper produzieren, die das Risiko schwerer COVID-19-Erkrankungen reduzieren können. Außerdem unterstützen die Ergebnisse, dass mRNA-Impfungen ein potentes Immungedächtnis erzeugen können, und langanhaltenden Immunschutz vermittelt.