Bei Rheuma-Behandlung auch an physikalische Therapie denken
Johanna Callhoff und Katinka Albrecht aus der AG Versorgungsforschung haben mit Hilfe von Abrechnungsdaten untersucht, wie häufig physikalische Therapie in den letzten Jahren bei Vorliegen einer entzündlich-rheumatischen Diagnose verordnet wurde. Etwas weniger als die Hälfte aller Versicherten mit rheumatoider Arthritis, axialer Spondyloarthritis, Psoriasisarthritis oder Systemischem Lupus Erythematodes erhielten eine ambulante Verordnung von physikalischer Therapie innerhalb eines Kalenderjahres. Am häufigsten wurde Krankengymnastik verschrieben, gefolgt von manueller Therapie und Thermotherapie.
Physiotherapie, Massagen und weitere Anwendungen wie Wärme- oder Kältetherapie sind Bestandteil der physikalischen Therapie rheumatischer Erkrankungen. Durch Schmerzlinderung, Verbesserung der Beweglichkeit, Kräftigung der Muskulatur und dem Lösen von Verspannungen können die Anwendungen die Beweglichkeit und Funktionalität im Alltag verbessern und zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität der von Rheuma Betroffenen beitragen.
Trotz der Bemühungen, die Verschreibung bei rheumatischen Erkrankungen zu vereinfachen (z.B. durch die Möglichkeit, die Kosten extrabudgetär abzurechnen) ist der Anteil an Patient:innen mit einer physikalischen Behandlung und auch die Anzahl an Verschreibungen in den letzten 15 Jahren kaum gestiegen. Weitere Anstrengungen sind notwendig, um die physikalische Therapie möglichst vielen Rheuma-Patient:innen zu ermöglichen.
Die Studie wurde von der Stiftung Wolfgang Schulze unterstützt und erfolgte in Kooperation mit der BARMER Krankenkasse.