Anne Regierer ist Leiterin der neuen Gruppe Register-Forschung in der Rheumatologie
Seit dem 1. Januar 2024 leitet PD. Dr. med. Anne Constanze Regierer die neue Arbeitsgruppe Register-Forschung in der Rheumatologie im Programmbereich Epidemiologie am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin, DRFZ, ein Leibniz Institut. In der neuen Arbeitsgruppe am DRFZ möchte die Versorgungsforscherin die Register methodisch weiterentwickeln, um die zurzeit laufenden medizinischen Register zu optimieren und ggf. auch weitere Register zu gründen.
In medizinischen Registern werden prospektiv und standardisiert Daten von Patient:innen erhoben. Medizinische Register gehören neben klinischen Studien zu wichtigen Werkzeugen bei der Erforschung von neuen Therapien und zur Verbesserung und Überprüfung bereits etablierter Behandlungsverfahren.
„Unsere Vision ist es, die strukturierten Daten der Register mit weiteren Datenquellen wie z.B. Krankenkassendaten oder Daten aus elektronischen Patientenakten zu verknüpfen und dadurch einen direkten Beitrag zu einer besseren medizinischen Versorgung von Rheumakranken zu leisten.“, erklärt die neue Gruppenleiterin.
Seit einem Jahr ist Anne Regierer Sprecherin der Arbeitsgruppe Register innerhalb der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF). Zuvor hat sie das Deutschland-weite Krankheitsregister RABBIT-SpA aufgebaut, in dem Patient:innen mit axialer Spondyloarthritis und Psoriasis-Arthritis dokumentiert werden. Die Daten werden von den Rheumatolog:innen und Patient:innen digital erhoben. Neben Fragestellungen zur Sicherheit und Wirksamkeit der Therapien können auch Themen wie mentale Gesundheit oder Arbeitsfähigkeit analysiert werden.
Ein großer Erfolg von Anne Regierer und Kolleg:innen ist die Datenschutz-konforme Integration einer medizinischen Smartphone-App in das Register. So können Daten von Patient:innen zusätzlich zu den Registerfragebögen höherfrequent generiert werden. Auch Bildgebungsdateien können nun ins Register hochgeladen werden, um sie zentral und verblindet auszuwerten. Auch hier bedeutet die Kombination der verschiedenen Datenquellen einen großen Mehrwert für die Forschung. Die Weiterentwicklung medizinischer Register bietet große Chancen, Gesundheitsdaten aus dem Alltag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung zu benutzen.
Die Ärztin hat neben ihrer klinischen Tätigkeit in der Medizinischen Klinik für Onkologie und Hämatologie der Charité wissenschaftlich gearbeitet und im Jahr 2015 zum Thema „Klinische Versorgungsforschung beim Mammakarzinom“ habilitiert. Seitdem ist sie Privatdozentin der Charité. Seit neun Jahren ist die Epidemiologin am DRFZ tätig und war seit 2016 stellvertretene Gruppenleiterin der Arbeitsgruppe Pharmakoepidemiologie von Anja Strangfeld.