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Medienbeiträge mit Andreas Radbruch

Webinare, Interviews, Artikel

Der Ausbruch und die Ausbreitung des Coronavirus verändern das Leben in der ganzen Welt. Es gibt inzwischen viele Informationen und noch immer viele Fragen. Wissenschaftler können Antworten geben – hier dokumentieren wir aktuelle Veröffentlichungen von Prof. Andreas Radbruch, AG Zellbiologie, mit Bezug zur Corona-Pandemie.

Berliner Zeitung - 23.09.2024
Martin Sprenger, Andreas Radbruch
Corona-Impfstoffe: „Zum Fremdschutz haben sich vorwiegend immunologische Dilettanten geäußert“
Als Gesundheitsexperten aus den Bereichen Public Health und Immunologie kritisieren unsere Autoren rückblickend die Impfdebatten. Der Vorwurf: Oft ging Emotion über Evidenz.

Dr. med. Martin Sprenger MPH ist Arzt und Public Health Experte und leitet seit 2010 den Universitätslehrgang Public Health an der Medizinischen Universität Graz. Im März 2020 war er Mitglied der Corona-Taskforce des österreichischen Gesundheitsministeriums.

Prof. Dr. rer. nat. Andreas Radbruch ist Immunologe. Er ist emeritierter Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums in Berlin, ein Leibniz Institut, und Mitglied der Leopoldina. Von 2019 bis 2021 war er Präsident des Europäischen Immunologenverbandes EFIS.

Corona-Impfstoffe: „Zum Fremdschutz haben sich vorwiegend immunologische Dilettanten geäußert“ (berliner-zeitung.de)

13. August 2024
Auf Spurensuche nach Natürlichkeit
von Bastian Barucker

Immunologe Radbruch zu Corona, Impfkampagne und Pandemiepolitik

Der Immunologe Prof. Radbruch, der sich nach eigener Aussage seit über 40 Jahren mit der Reaktion des Immunsystems auf Impfstoffe und Krankheitserreger beschäftigt und auch zur allg. Impfpflicht im Bundestag eine Stellungnahme abgab, war von 1996 bis 2023 Direktor des deutschen Rheuma-Forschungszentrums.

Immunologe Radbruch zu Corona, Impfkampagne und Pandemiepolitik

t-online 19.11.2023
Darum sind derzeit so viele Menschen krank
Von Hannes Molnár und Axel Krüger
Die Zahl der Atemwegserkrankungen ist derzeit so hoch wie lange nicht mehr. Woran das liegt und warum das sogar von Vorteil sein kann, erklärt ein Immunologe.

Das hat verschiedene Gründe, erklärt Immunologe Dr. Radbruch im Gespräch mit t-online. Der Experte für Immunerkrankungen ist ehemaliger Präsident der Europäischen Föderation der Immunologischen Fachgesellschaften und leitete von 1996 bis 2023 das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum in Berlin.

Krankheitswelle in Deutschland: Was sie mit Corona zu tun hat | Video (t-online.de)

t-online 22.02.2023
Neue Behandlungsmethode
Ist das der Durchbruch im Kampf gegen Krebs?
Seit Jahrzehnten forschen Mediziner an der Behandlung von Krebs. Jetzt soll ein neuer Therapieansatz kommen. Und der hat ausgerechnet mit Corona zu tun.
Wie funktioniert der mit mRNA-Technologie?
"Der Ansatz ist sehr gut für die Krebsbekämpfung geeignet", erklärt Radbruch*. "Diese Technologie erlaubt es, sehr schnell einen für jeden Patienten individuell angepassten Impfstoff zu produzieren, der präzise die geringen Unterschiede zwischen Krebszellen und gesunden Körperzellen ausnutzt, das Immunsystem alarmiert und es gezielt die Tumorzellen angreifen lässt."
*Prof. Dr. rer. nat. Andreas Radbruch - Wissenschaftlicher Direktor des DRFZ & Zellbiologe

Um die individuelle Impfung entwickeln zu können, werden den an Krebs erkrankten und operierten Menschen Gewebeproben von den Tumor- und den gesunden Zellen abgenommen. In Laboruntersuchungen wird ermittelt, welche Proteine die beiden Zellarten voneinander unterscheiden. Radbruch: “Es zeigen sich hier wirklich bei den verschiedenen Krebsarten und den einzelnen Betroffenen ganz unterschiedliche Muster. Krebs ist so individuell wie ein Fingerabdruck.”

Kampf gegen Krebs: Ist das der Durchbruch? (t-online.de)

Apotheken Umschau 26.01.2023
IMMUNABWEHR UND INFEKTE

Lässt Covid-19 unser Immunsystem vorzeitig altern?
Wieso und wie unsere körpereigene Abwehr altert und wie sich Covid-19-Infektionen darauf auswirken: Darüber haben wir mit dem Immunologen Professor Andreas Radbruch gesprochen.
Können wiederholte Covid-19-Infektionen das Immunsystem vorzeitig altern lassen?
Ich halte das für ein Gerücht. Es gibt keine soliden Daten dazu. Nach einer SARS-CoV-2-Infektion sind wie nach Impfungen gegen Covid-19 zunächst weniger naive T-Zellen im Blut zu finden. Das ist bei allen Infektionen und Impfungen so: Schließlich haben sich vormals naive Abwehrzellen jetzt auf einen Erreger spezialisiert.
Tagesspiegel 18.01.2023
Ausblick auf das Corona-Jahr 2023: 19 Forschende unterschiedlicher Disziplinen nehmen Stellung
Fachleute äußern sich gegenüber dem science Media Center zu Themen wie Long Covid, Langzeitimmunität, neuen Impfstoffen, mentaler Gesundheit, Frühwarnsystemen. Ungekürzte Fassung.

Prof. Dr. Andreas Radbruch,
Wissenschaftlicher Direktor, Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ)
Zur Präzision in Prävention und Behandlung von schweren COVID-19 Krankheitsverläufen

„Die schwerwiegenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie dienten dem Schutz älterer Menschen vor schweren COVID-19-Krankheitsverläufen und Tod, und dem Schutz des Gesundheitssystems vor Überlastung. Inzwischen haben wir durch Infektionen und Impfungen eine solide Grundimmunität in der Bevölkerung. Doch immer noch sterben täglich Menschen an oder mit COVID-19, bei uns und vor allem in Ländern mit einer geringeren Grundimmunität.“

„Aus immunologisch/biomedizinischer Sicht ist es erstaunlich, dass nicht schon neue Behandlungskonzepte entwickelt und eingesetzt werden, die zum einen die molekulare Basis der ,Vulnerabilität‘ bestimmter älterer Menschen berücksichtigen, zum Beispiel erworbene Immundefizienzen durch Autoantikörper gegen Typ-1-Interferone, und zum anderen die molekulare Basis der Immunevasion des Virus, nämlich die Induktion des immunsuppressiven Zytokins (Hormons) Transforming Growth Factor beta (TGFß) in unseren Zellen. Wir wissen inzwischen sehr genau, wie das funktioniert. TGFß ist darüber hinaus bekannt als Auslöser von Fibrosen und Thrombosen. Diese Befunde sind hochrangig veröffentlicht, haben aber bisher nicht den Weg in die Praxis gefunden.“

https://www.tagesspiegel.de/ausblick-auf-das-corona-jahr-2023-19-forschende-unterschiedlicher-disziplinen-nehmen-stellung-9198471.html

t-online 22.11.2022
Droht statt Corona jetzt eine Grippewelle?
Über 5,6 Millionen Menschen husten und schniefen derzeit. Doch Corona ist nicht mehr der Hauptgrund dafür. Die Grippewelle hat begonnen.

Die Corona-Zahlen sind weiter rückläufig, dafür rollt eine neue Viruswelle über das Land: die Grippe. Für fast ein Drittel der derzeitigen Atemwegserkrankungen sind Influenzaviren verantwortlich, berichtet das Robert Koch-Institut. Wie gefährlich kann das werden? t-online fragte den Immunologen Andreas Radbruch.

t-online: Herr Radbruch, aktuell überlagert eine neue Grippewelle das Infektionsgeschehen. Die Corona-Infektionszahlen geraten in den Hintergrund. Löst jetzt ein Virus das andere ab?

14.11.2022
Radu Golban, Interview mit Prof. Dr. Andreas Radbruch (Berlin). Über Impfung und COVID-19

Prof. Dr. Andreas Radbruch folgte der Einladung von Radu Golban zur Teilnahme an der Sendung „Ausblick“. Zu den behandelten Themen gehören das SARS-CoV-2-Virus, Impfungen, wie wirksam die neuen Impfstoffe sind.

Sehen Sie sich am Montag, den 14. November 2022, eine neue Ausgabe der Sendung „Outlook“ an, moderiert von Radu Golban auf DCNewsTV. Gast dieser Ausgabe ist Prof. Dr. Andreas Radbruch, einer der bekanntesten deutschen Immunologen

Radu Golban cu Prof. Dr. Andreas Radbruch, Berlin (Charité), despre vaccinare si COVID-19

Interview auf deutsch.

Augsburger Allgemeine 10.11.2022
Zweiter Booster sinnvoll? Fragen und Antworten zur 4. Impfung

Macht eine zweite Booster-Impfung auch für Corona-Infizierte Sinn?
Diese Frage kann laut dem Immunologen Andreas Radbruch (Stand Frühjahr 2022) nicht eindeutig beantwortet werden. Einen Schwellenwert bei der Immunität, anhand dessen man festlegen könne, wann eine weitere Impfung sinnvoll sei und wann nicht, gebe es bislang nämlich nicht.

Immerhin zeigen Tests laut Radbruch, dass nach Infektion und Impfung langfristig ein guter Schutz der Schleimhäute bestehe. Im Herbst 2022 beantwortet die Stiko diese Frage in ihren Empfehlungen hingegen eindeutig: “Personen mit gesicherter symptomatischer SARS-CoV-2-Infektion (durch einen PCR-Test bestätigt) empfiehlt die STIKO eine Impfstoffdosis mindestens 3 Monate nach der Erkrankung.”

Zweiter Booster sinnvoll? Fragen und Antworten zur 4. Impfung (augsburger-allgemeine.de)

ORF.at 09.11.2022
PANDEMIE
Immunschutz der Bevölkerung besser als gedacht

Neue Coronaviren, die den Impfschutz – so scheint es – immer besser umgehen können: Dieser Befund hat die mediale Berichterstattung in den letzten Monaten dominiert – doch das ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich sieht es mit der Immunität der Bevölkerung gut aus.
Frankreich ist das erste Land, in dem die neue Omikron-Variante BQ.1.1 das Infektionsgeschehen dominiert. Doch die große Welle ist dort bisher ausgeblieben, dem Virus fällt es offenbar immer schwerer Menschen zu infizieren, abzulesen an der derzeit fallenden Kennzahl für die Virusreproduktion.

Für Andreas Radbruch ist das keine Überraschung. „Das Virus hat es ja auch nicht leicht“, sagt der deutsche Immunologe im ORF-Interview. Und meint damit einen Spagat, den das Virus leisten muss, um sich reproduzieren zu können. Einerseits ist der Erreger genötigt, sich immer weiter zu verändern, damit er den Abwehrlinien des Immunsystems entgehen kann. Andererseits muss trotz aller Mutationen die Bindungsfähigkeit an den ACE2-Rezeptor erhalten bleiben, die Eintrittspforte in menschliche Zellen. Und dieser Kompromiss enge den Spielraum des Virus zusehends ein, sagt Radbruch.

Verantwortlich dafür sei auch die Fähigkeit des Immunsystems, nach Kontakt mit dem Erreger die eigenen Abwehrreihen an diesen anzupassen, also im Verlauf von Monaten immer besser bindende Antikörper zu bilden. „Affinitätsreifung“ heißt dieser Vorgang, bei dem per Mutation auch solche Antikörper gebildet werden, die neue Virusvarianten gewissermaßen vorwegnehmen.

Pandemie: Immunschutz der Bevölkerung besser als gedacht – science.ORF.at

t-online 13.10.22
Corona-Zahlen steigen rasant
Wer die vierte Impfung braucht – und wer nicht
Die Corona-Herbstwelle überrollt das Land. Ein Experte bewertet, ob sich der zweite Booster auch für Jüngere lohnt – und ob eine heftige Grippewelle droht.
Wer braucht nun die vierte Impfung wirklich und mit welchem Impfstoff?
t-online sprach darüber mit dem Immunologen Andreas Radbruch.

Im dritten Corona-Herbst zeigt sich ein altbekanntes Bild: Die Inzidenzen schnellen nach oben und die Krankenhäuser melden eine steigende Belegung mit Personen, deren PCR-Test positiv ausgefallen ist. Klar ist allerdings: Nicht jeder, der auf einer (Intensiv-)Station behandelt wird, liegt dort wegen seiner Corona-Infektion.

Wer braucht die vierte Corona-Impfung und wer nicht? (t-online.de)

FOCUS 07.10.2022
Schweden impft Kinder nicht mehr - das sagen deutsche Experten dazu

In Schweden sollen gesunde Kinder künftig nicht mehr gegen das Coronavirus geimpft werden. Eine sinnvolle Entscheidung? FOCUS online hat drei deutsche Experten um eine Einschätzung gebeten – das Ergebnis ist eindeutig.

Andreas Radbruch, Immunologe und wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Rheuma‐Forschungszentrum Berlin, nimmt ebenfalls Stellung zur schwedischen Entscheidung. Er schickt voraus, dass Schweden durch die Narkolepsie-Fälle nach Impfung gegen Influenza im Jahr 2009 besonders sensibilisiert sei für unvorhergesehene schwere Nebenwirkungen – auch von Impfungen, die eigentlich etabliert sind.

„Es ist ja offenkundig, dass Kinder von langfristigen und irreversiblen Nebenwirkungen schwerer betroffen wären als Erwachsene, andererseits aber von der Krankheit selbst (Covid-19) viel weniger, zumindest, was schwere Erkrankungen und Tod betrifft“, erklärt Radbruch.

Hinzu komme, dass bereits eine hohe Grundimmunisierung durch Infektionen bei den allermeisten Minderjährigen bestehe. Der Immunologe ergänzt: „Hier ist die Empfehlung der Stiko für mich etwas rätselhaft, auch genesene Kinder noch zu impfen. Tatsächlich versucht man mit dem Impfen ja nur, die natürliche Immunisierung durch das Virus zu imitieren, und dabei die eigentliche Krankheit zu vermeiden, trotzdem Immunität aufzubauen, und so vor schweren Krankheitsverläufen bei folgenden Kontakten mit dem Virus zu schützen.“

Schweden hebt Impfempfehlung für Kinder auf: Das sagen deutsche Experten – FOCUS online

Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. 15.09.2022
Stellungnahme einer Expertengruppe
Pandemiemanagement – Strategiewechsel notwendig und überfällig

Natürliche Infektion und Impfung haben zu einer breiten Immunität in der Bevölkerung geführt – Künftig sind eine Identifikation der tatsächlich Vulnerablen und eine Priorisierung auf deren Schutz essentiell

Peter Walger, Gerd Antes, Martin Exner, Klaus Stöhr, Walter Popp, Christof Alefelder, Matthias Schrappe, Ursel Heudorf, Günter Kampf, Johannes Hübner, Tobias Tenenbaum, Andrea Knipp-Selke, Andreas Radbruch

Expertengruppe hält Strategiewechsel des Pandemiemanagements für notwendig und überfällig.
Zusammengefasst lauten die wichtigsten Forderungen an die Politik:

  • Kommunikation des Strategiewechsels der sich ändernden Pandemiesituation anpassen
  • Genesenenstatus als zentrale Komponente des Immunschutzes der Bevölkerung berücksichtigen
  • Impfempfehlungen für vulnerable Personen wissenschaftlich begründet weiterentwickeln
  • Schutz der Vulnerablen durch fokussierte, gezielte Impf- und Boosterkampagnen (nach STIKO-Empfehlung)
  • Hygienemaßnahmen in Krankenhäusern und Pflegebereichen der sich verändernden Infektionssituation anpassen.
  • Impfpflicht für Bedienstete im Gesundheitswesen aufheben
  • Wegfall nicht verhältnismäßiger und nicht begründbarer d. h. nicht mehr zeitgemäßer Isolierungsanordnungen gesunder Infizierter
  • PCR-Tests nur zielgerichtet im Bereich der medizinischen Versorgungsstrukturen und zur Diagnostik von Erkrankungen einsetzen
  • Keine anlasslosen Routinetestungen und Maskenpflicht in Schulen

Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V.

RTL NEWS 14.09.2022
Vierte Corona-Impfung im Herbst – ja oder nein? Diese Frage beschäftigt aktuell viele im Hinblick auf den Herbst. Eine aktuelle, repräsentative Umfrage zeigt jetzt: Knapp die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland tendiert zum vierten Piks gegen das Coronavirus. Uns interessiert: Wollen Sie die vierte Impfung?

Im Video: Immunologe Prof. Dr. Andreas Radbruch klärt alle wichtigen Fragen zur vierten Corona-Impfung!
rbb Abendschau 02.09.2022
Experten-Gespräch
Gürtelrose-Erkrankungen nehmen zu

Immer mehr und auch junge Menschen erkranken an Herpes Zoster - bekannt als Gürtelrose. Welche Erklärung gibt es für dieses Phänomen? Und: Gibt es einen Zusammenhang mit der Corona-Impfung? Zu Gast im Studio: Prof. Andreas Radbruch, Immunologe.
SWR 2 - 1.9.2022
GESPRÄCH: Immunologe Radbruch: Kein Grund zu übereilter Einführung neuer Corona-Impfstoffe

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wäre gut beraten, klinische Daten zur Wirksamkeit neuer Corona-Impfstoffe abzuwarten, sagt der Immunologe Prof. Andreas Radbruch in SWR2. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA steht kurz vor der Zulassung weiterer Impfstoffe von Biontech und Moderna, die auf die Omikron-Variante BA.1 abgestimmt sind.

Die europäische Zulassung schließe ein, dass die neuen Impfstoffe auf Sicherheit geprüft seien und eine Immunantwort auslösen würden, sagt Radbruch. Unklar sei bisher dagegen, ob sie wirklich besser seien als die bereits vorhandenen Impfstoffe.

Radbruch: Kein Grund zu übereilter Einführung neuer Corona-Impfstoffe – SWR2

rbb24 Abendschau Fr 19.08.2022
Corona-Pandemie
Diskussion um vierte Impfung

Im Interview Prof. Andreas Radbruch und Prof. Jonas Schmidt-Chanasit

Die Ständige Impf-Kommission empfiehlt nun auch eine vierte Corona-Impfung für alle ab 60 Jahren. Gesunde Menschen unter 60 brauchen diese nach jetzigem Kenntnisstand nicht. Doch nicht alle Experten teilen diese Meinung.

https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/20220819_1930/diskussion-um-vierte-impfung.html

Berliner Zeitung 11.08.2022
Lauterbachs Verwirrspiel: Wie oft soll man sich noch gegen Corona impfen lassen?

Besonderer Schutz einer vierten Impfung hält nicht lange an
An dieser Tatsache könnte aber keine weitere Impfung etwas ändern, so Radbruch. Denn das Immunsystem funktioniere nicht nach dem Motto „Viel hilft viel“. Man müsse „nicht immer wieder boostern“, denn es gebe ein immunologisches Gedächtnis.

Nach einer Impfung oder Infektion verbleibe der Fremdstoff bis zu einem halben Jahr im Körper, bis er beseitigt sei. In dieser Zeit „präzisierten“ die Immunzellen die Abwehr immer mehr. Es bildeten sich sogenannte Plasmazellen, die immer bessere Antikörper absonderten und die im Knochenmark überlebten, auch wenn der Impfstoff schon lange weg sei. „Sie bilden dann ständig Antikörper, die das Antigen sehr gut erkennen und binden. Das funktioniert über Jahrzehnte, oft lebenslang. Die Immunität gegen schwere Erkrankung und Tod hält also, auch wenn die Antikörperspiegel nach der Impfung im Blut nach einiger Zeit abfallen“, sagte Radbruch.

Lauterbachs Verwirrspiel: Wie oft soll man sich noch gegen Corona impfen lassen? (berliner-zeitung.de)

ZDFheute 09.08.2022
Kritik an Infektionsschutzgesetz

Jurist: Neues Corona-Gesetz "Mogelpackung"
Der Plan der Ampel scheint nicht aufzugehen: Überall gibt es Kritik an ihren Corona-Regeln. Jurist Kingreen spricht von "Mogelpackung". Immunologe Radbuch hält sie für sinnlos.
Radbruch: Drei Impfungen reichen
“Meiner Meinung nach ist der Schutz vor schwerer Erkrankung nach der dritten Impfung bereits langfristig zu 95 Prozent”, sagt Radbruch dem ZDF. “Mehr kann das Immunsystem nicht schaffen.” Gegenwärtige Impfstoffe schützten nicht davor, dass man andere ansteckt oder selbst angesteckt wird.
MarketScreener 07.08.2022
Verbände und Wissenschaftler üben Kritik an Corona- und Gasregelungen

Führende deutsche Wissenschaftler wenden sich gegen die geplanten Corona-Regeln und die damit verbundene mögliche Maskenpflicht für Menschen, deren letzte Impfung mehr als drei Monate zurückliegt. "Herr Lauterbach verabschiedet sich von der Wissenschaft", sagte Andreas Radbruch, Vizepräsident der Europäischen Föderation der Immunologischen Fachgesellschaften. Immer mit dem gleichen Impfstoff weiter zu impfen, helfe überhaupt nicht gegen die virulente Infektionslage. Ansteckungen ließen sich dadurch nicht verhindern, so Radbruch. "Da sich das Immunsystem gegen schwere Erkrankungen gewappnet hat, konzentriert es sich nicht mehr auf die Verhinderung einer Infektion."

Unterstützung erfährt Radbruch von Carsten Watzl, Generalsekretär der deutschen Gesellschaft für Immunologie. “Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, dass sich jeder alle drei Monate impfen lassen sollte.” Auch Epidemiologe Alexander Kekule warnte vor weiteren unnötigen Impfungen. Wer nicht zur Hochrisikogruppe gehöre, “sollte besser auf die gegen Omikron angepassten Impfstoffe warten”.

https://de.marketscreener.com/boerse-nachrichten/nachrichten/Verbande-und-Wissenschaftler-uben-Kritik-an-Corona-und-Gasregelungen–41233539/

t-online 28.07.2022
Experte: Das schützt wirklich vor einer Corona-Infektion

Deutschland schnieft – und das im Sommer. Nicht nur Corona sorgt derzeit für viele Infektionsfälle. Aufgrund des Personalmangels allerorten werden bereits Forderungen nach Aufhebung der Isolationspflicht für Corona-Infizierte laut.

Wo Deutschland derzeit in der Sommerwelle steht und wer am besten vor einer erneuten Infektion geschützt ist, erklärt der Immunologe Andreas Radbruch im Interview mit t-online.

t-online: Herr Radbruch, derzeit klagen die Ärzte über eine massive Krankheits- und Erkältungswelle, die Praxen sind voll. Ist das eine Folge von Corona?

Andreas Radbruch: Das ist eine Folge der Anti-Corona-Maßnahmen. Die Hygienevorschriften, die wir gegen Corona erhoben haben, lassen wir nun alle gleichzeitig weitgehend fallen. Diese Regeln gelten aber natürlich auch zur Verhinderung von Infektionen, die auf dem gleichen Weg wie Covid-19 übertragen werden.

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_92372508/das-schuetzt-wirklich-vor-einer-corona-infektion.html

Infosperber 27.07.2022
«Man sollte die mRNA-Impfstoffe gezielt und sparsam einsetzen»

Beim Impfen alle über 60-Jährigen über einen Kamm zu scheren, sei «mittelalterlich», sagt der Immunologe Andreas Radbruch.

Die Impfkommission in der Schweiz empfiehlt allen ab 80-Jährigen sowie Personen mit schwerer Immunschwäche eine zweite Boosterimpfung. In Deutschland rät die Impfkommission (Stiko) allen über 70-Jährigen, Pflegeheimbewohnern, Gesundheitspersonal und jüngeren Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem zur vierten Covid-Impfung. Der deutsche Gesundheitsminister findet, auch die unter 60-Jährigen sollten sich jetzt ein viertes Mal impfen lassen.

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rbb24, Sa 09.07.22
Corona: Immunologe hält vierte Impfung für alle nicht für erforderlich

Der Immunologe an der Berliner Charité, Andreas Radbruch, hält eine vierte Impfung gegen das Coronavirus für alle Menschen nicht für erforderlich.
Er stehe hinter der Empfehlung der Stiko, ältere Menschen ab 70 Jahren zu impfen, sagte Radbruch am Freitag in der rbb24-Abendschau. Ihr Immunsystem brauche eine Extra-Aufforderung, um auf das gleiche Niveau zu kommen, welches jüngere Menschen schon nach drei Impfungen haben.

Bei den Jüngeren bringe die vierte Impfung weder einen Vorteil für ihre eigene Immunität und ihren Schutz, der liege schon nach drei Impfungen bei 94 Prozent, noch bringe es einen Schutz vor Infektionen und Infektiosität. Man werde sich genauso häufig anstecken wie bei drei Impfungen. Das Immunsystem passe sich außerdem nach mehreren Impfungen an diese Impfstoffe an und reagiere dann gar nicht mehr. Man verliere ein bisschen die Fähigkeit, auf die nächste Welle zu reagieren. Das Immunsystem werde satt und träge. Deswegen seien aus immunologischer Sicht sind drei Impungen besser als vier, so Radbruch, der vom Bundestag auch als Sachverständiger zur Corona-Impfung bestellt worden war.

Corona: Immunologe hält vierte Impfung für alle nicht für erforderlich | rbb24

Welt - Weltexpresso 03. Juli 2022
Hamburg (Weltexpresso) - Das Coronavirus ist tückisch: Selbst Menschen mit nur schwachen Infektionssymptomen kann es über Monate und Jahre zusetzen. Einer der Hauptverdächtigen als Verursacher der Beschwerden sind sogenannte Autoantikörper: Abwehrproteine des Patienten, die sich nicht nur gegen das Virus, sondern auch gegen körpereigene Zellen und Organe richten. Was ist dran an diesem Verdacht? Und welche Rolle spielt die Blutwäsche dabei?

Autorin Gerlinde Felix hat für WELT ein Gespräch mit dem Rheumatologen und Autoantikörper-Experten Andreas Radbruch geführt.

WELT: Herr Professor Radbruch, was genau sind Autoantikörper? Können Sie uns das erklären?

Radbruch: Normale Antikörper bildet das Immunsystem, um Bakterien und Viren wie das Coronavirus Sars-CoV-2 zu bekämpfen. Kleine Antikörperfabriken, die Plasmazellen, produzieren diese Proteine. Jeweils passgenau zu einer als fremd erkannten Struktur, auf die sie zielen; das so genannte Antigen, das den jeweiligen Erreger kennzeichnet. Autoantikörper richten sich gegen sogenannte Autoantigene. Und damit gegen körpereigene Strukturen wie Rezeptoren und Botenstoffe. Sie docken an ein solches Autoantigen an und markieren es für bestimmte Immunzellen. Woraufhin diese tätig werden und aufräumen. Das kann Folgen für Nerven oder andere Strukturen haben, abhängig davon, wo genau sich das Antigen befindet.

Weltexpresso – DAS GESPRÄCH DER WOCHE

Hamburger Abendblatt 28.06.2022
Die Corona-Zahlen steigen – und es ist noch nicht mal Herbst. Können Omikron-Impfstoffe die Pandemie einhegen? Experten sind skeptisch.

„Der Schutz vor einer Infektion hängt davon ab, ob auf den Atemwegen neutralisierende Antikörper sind“ sagt Immunologe Prof. Andreas Radbruch, Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszen­trums in Berlin.

Diese Antikörper verhinderten das Andocken des Virus an seine Wirtszellen. „Dazu müssen sie aus dem Blut durch das Epithel nach außen transportiert werden. Dieser Transport findet offenbar bei den mRNA-Impfstoffen auch statt, er ist nur nicht sehr ausgeprägt und hört schnell wieder auf“, so Radbruch weiter. Da auch der neue Impfstoff vom Prinzip her so arbeite wie der alte, sei hier keine Verbesserung zu erwarten.

Der Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf aber ist nicht nur von neutralisierenden Antikörpern abhängig, sondern auch von Immunzellen – dabei vor allem von den zytotoxischen Immunzellen, die vom Virus befallene Zellen abtöten. „Diese Zellen erkennen kleine Bruchstücke der Antigene“, sagt Radbruch. Da diese Zellantwort nach einer Corona-Impfung langfristig gut ausfalle, bleibe der Schutz vor einer schweren Erkrankung auch ohne zusätzliche Omikron-Impfung erhalten, so Radbruch. „Ob dieser Schutz bei den neuen Impfstoffen noch besser sein wird, wird die Zeit zeigen.“

Biontech & Co.: So wichtig wird die Corona-Impfung gegen Omikron – Hamburger Abendblatt

STERN 22.06.2022
CORONA-PANDEMIE
Mit Viertimpfungen gegen die Sommerwelle?

Radbruch betont: Schon die zweite und dritte Impfung schützten sehr gut vor schwerer Krankheit und Tod. Eine vierte Impfung mit den bisherigen Impfstoffen setze wahrscheinlich nur wenig darauf, könne aber eventuell sogar hinderlich sein, später auf neue Impfstoffe und Virusvarianten optimal zu reagieren.

«Ich denke, dass die Empfehlungen der Stiko sehr ausgewogen und sachgerecht sind», erklärte auch der Immunologe Andreas Radbruch, Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums in Berlin. Eine vierte Impfung jetzt für alle sehe er aus mehreren Gesichtspunkten kritisch. Einer davon: Die vierte Impfung mit den bisher verfügbaren Impfstoffen schütze «nur sehr unvollkommen vor Infektion und Infektiosität». Radbruch bezieht sich dabei auf israelische Daten, die sich auf den Schutz vor Omikron beziehen. Er nimmt an, dass der Schutz auch eher kurz anhält.

Corona-Pandemie: Mit Viertimpfungen gegen die Sommerwelle? Was die Stiko sagt | STERN.de

ntv 16.06.2022
"Schnelleres Ende der Pandemie"
Experten sehen Chance in der Sommerwelle

Wie mit steigenden Inzidenzen in Deutschland umgehen? Der Virologe Klaus Stöhr rät davon ab, wieder zur Maske zu greifen. Im Gegenteil: Infektionen könnten Geimpften dabei helfen, sich langzeitig vor Corona zu schützen. Die Pandemie würde dadurch verkürzt.

Auch der Immunologe Andreas Radbruch sieht wie Stöhr eine Chance in der Sommerwelle: "Eine Sommer-Infektion nach vollständiger Impfung ist aus immunologischer Sicht, das Beste, was passieren kann", sagte der Chef des Deutsche Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ) der "Bild"-Zeitung.

Daten zeigten, dass Impfung und Infektionen zusammen deutlich besser vor der Übertragung des Virus schützten als Impfung oder Infektion allein – “das könnte im Herbst zum Vorteil werden und die Verbreitung des Virus bremsen”.

“Schnelleres Ende der Pandemie”: Experten sehen Chance in der Sommerwelle – n-tv.de

Frankfurter Rundschau 14.06.2022
Neue Corona-Varianten: Drastischer Anstieg der Fallzahlen im Sommer möglich – was das für die Impfung bedeutet

Bezüglich der neutralisierenden IgG-Antikörper im Blut sei der „angepasste Impfstoff besser als das Original“, bestätigte auch Andreas Radbruch, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin (DRFZ).
Bezüglich der neutralisierenden IgG-Antikörper im Blut sei der „angepasste Impfstoff besser als das Original“, bestätigte auch Andreas Radbruch, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin (DRFZ).
Dennoch arbeite das Vakzin ähnlich wie der bisherige Moderna-Impfstoff. „Der Schutz vor Infektion wird ähnlich gering und kurzfristig sein“, betonte Radbruch. Der Schutz vor einer schweren Corona-Erkrankung werde aber „weiterhin sehr gut sein, ob er bei dem binären Impfstoff besser sein wird, wird die Zeit zeigen, es wäre aber nicht überraschend, wenn er auch nicht besser wäre.“
t-online 09.06.2022
In Portugal schnellt die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in die Höhe. Ursache ist die Omikron-Variante BA.5. Was erwartet uns in Deutschland?

Der ansteckendere Omikron-Subtyp BA.5 dominiert das Infektionsgeschehen in Portugal, befürchtet werden bereits neue Spitzenwerte bei den Infektionszahlen. Die Experten sind sich einig: BA.5 wird in Kürze auch in Deutschland dominant sein. Was bedeutet das für uns? t-online fragte den Immunologen Andreas Radbruch.

Dr. Andreas Radbruch ist Immunologe und Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin. Er berät u. a. auch den Gesundheitsausschuss des Bundestages.

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_92306508/ba-5-in-portugal-wie-heftig-wird-die-naechste-corona-welle-wirklich-.html

mdr Wissen 02.05.2022
Corona: Weitere Booster-Impfungen für Gesunde frühestens im Herbst sinnvoll

Weitere Corona-Impfungen, also ein zweiter oder sogar dritter Booster, sind laut Experten nur bei geschwächten Immunsystemen sinnvoll. Gesunde stören ihre Immunität durch weitere Impfungen wahrscheinlich sogar.

Für die breite Bevölkerung sei eine weitere Booster-Impfung frühestens im Herbst sinnvoll, wenn ein an Omikron angepasster Impfstoff zur Verfügung steht erklärt Professor Andreas Radbruch, Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums in Berlin.
Für die breite Bevölkerung sei eine weitere Booster-Impfung frühestens im Herbst sinnvoll, wenn ein an Omikron angepasster Impfstoff zur Verfügung steht. Wenn überhaupt. Denn in allen Geimpften läuft ein Prozess ab, der sich Affinitätsreifung nennt, erklärt Professor Andreas Radbruch, Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums in Berlin. “Dabei nimmt die Konzentration der Antikörper gegen ein bestimmtes Virus in unserem Körper zwar ab. Doch diejenigen, die bleiben beziehungsweise neu gebildet werden, binden immer besser an die Rezeptoren des Virus.”
t-online 29.04.2022
Corona vor dem Ende?
Experte: Wir haben schon Herdenimmunität

Immer mehr Anti-Corona-Maßnahmen werden aufgehoben. Ist die Pandemie zumindest hierzulande damit besiegt?
t-online fragte den Immunologen Andreas Radbruch.

Die EU gab in dieser Woche bekannt, dass Schätzungen darauf hindeuten, dass 60 bis 80 Prozent der Bevölkerung wahrscheinlich schon infiziert waren. Außerdem wurde das Ende der “akuten Phase” der Pandemie verkündet. Was bedeutet das?

Das deutet darauf hin, dass “Herdenimmunität” bereits besteht, in dem Sinne, dass trotz hoher Infektionszahlen die Belastung für das Gesundheitssystem überschaubar ist. Ganz anders als am Anfang der Pandemie.

Corona vor dem Ende? Experte: Wir haben schon Herdenimmunität (t-online.de)

STERN 22.04.2022
Corona-Pandemie
Experten: Vierte Covid-Impfung nicht für alle notwendig

Das Abfallen der Antikörperspiegel nach einer Infektion oder Impfung sei "ein ganz normaler Vorgang", sagte der wissenschaftliche Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin, Andreas Radbruch.

Was in der Diskussion oft zu kurz komme: Es sei dann zwar weniger Masse vorhanden, aber die Qualität der Antikörper nehme zu – “und zwar ganz drastisch”. Dieser sehr wichtige Prozess (Affinitätsreifung) dauere etwa ein halbes Jahr und könne nicht abgekürzt werden: Wer nun einen zweiten Booster in Erwägung ziehe, könne vor diesem Hintergrund “gut warten bis zum Herbst”. Unter dem Strich beschrieb Radbruch die Impfung als “extrem effizient”, ein langanhaltender Schutz sei anzunehmen.

Coronavirus: Vierte Impfung ist laut Experten nicht für alle notwendig | STERN.de

Focus 13.04.2022
63,3 Millionen Menschen sind in Deutschland mittlerweile geimpft – viele davon dreifach. Einige wenige klagen seither über ähnliche Symptome wie bei Long-Covid.

Der Immunologe Andreas Radbruch erklärt, was dahinter steckt.

Seltene Nebenwirkung

Der Immunologe Andreas Radbruch erklärt im Interview mit der „Welt“, wie die Long-Covid ähnlichen Symptome zustande kommen könnten. Das Phänomen sei demnach bekannt, aber nicht vollends verstanden. Dennoch gebe es mehrere Theorien. „Eine schreibt das Phänomen dem Epstein-Barr-Virus zu, mit dem sich 95 Prozent der Menschen bereits im mittleren Alter infiziert haben. Die Viren werden erfolgreich vom Immunsystem bekämpft, es schafft es aber nicht, sie vollständig zu eliminieren“, sagt Radbruch.

https://www.focus.de/gesundheit/coronavirus/seltene-nebenwirkung-immunologe-erklaert-warum-die-impfung-in-einzelfaellen-long-covid-ausloesen-kann_id_82709904.html

 

Merkur 12.04.2022
Warten auf den Omikron-Impfstoff? Immunologe rät davon ab – „Hat eben nicht besser funktioniert“

Seit nun mehr zwei Jahren herrscht die Pandemie, die Impfkampagne läuft immer noch.
Im Interview erklärt Immunologe Prof. Dr. Andreas Radbruch, inwieweit Corona so wirklich besiegt werden kann.

Im Interview mit t-online.de äußerte der Immunologe Prof. Dr. Andreas Radbruch, Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin (DRFZ), nun seine Einschätzung hinsichtlich der Impffrage. Beratend im Gesundheitsausschuss des Bundestags tätig, vertritt der Mediziner die Ansicht, dass durchaus unterschieden werden müsse, in wessen Arm die Spritze gelangt.

http://www.merkur.de/welt/omikron-impfstoff-impfung-corona-auffrischung-pandemie-immunologe-sinnvoll-wann-fuer-wen-91474994.html

t-online 11.04.2022
Interview mit Andreas Radbruch, Wissenschaftlicher Direktor des DRFZ

Experte: Omikron-Impfstoff hält nicht, was er versprochen hat

Die Ständige Impfkommission empfiehlt bereits die vierte Impfung für bestimmte Gruppen. Nun zeigen Daten aus Israel: Auch diese könnte nicht ausreichen. Eine Experteneinschätzung.

https://beta.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_91976716/corona-pandemie-omikron-impfstoff-haelt-nicht-wie-erwartet-experte.html

t-online 08.04.2022
Interview mit Andreas Radbruch, Wissenschaftlicher Direktor des DRFZ

Immunologe macht Hoffnung auf Ende der Pandemie
Die Corona-Politik der Bundesregierung wirkt chaotisch. Insbesondere der Gesundheitsminister steht in der Kritik. Dennoch könnte es dieses Jahr ein Happy End geben, glaubt ein Experte.
t-online 28.03.2022
Infektion besser als Impfung? Wer den höchsten Schutz hat

Interview mit Andreas Radbruch, Wissenschaftlicher Direktor des DRFZ

Noch immer steigen die Zahlen der Corona-Infektionen. Doch wie sieht es mit unserem Schutz aus? Kann die vierte Impfung helfen? Ein Immunologe erklärt den Forschungsstand.

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_91881258/infektion-besser-als-impfung-wer-den-hoechsten-schutz-hat.html

Interview von t-online mit Prof. Andreas Radbruch, 24.03.22
Infektion besser als Impfung? Wer den höchsten Schutz hat

“Noch immer steigen die Zahlen der Corona-Infektionen. Doch wie sieht es mit unserem Schutz aus? Kann die vierte Impfung helfen? “:

“Schön wäre es, wenn eine vierte Impfung dann alles wieder richtet. Aber leider sind die Daten eher ernüchternd. Die jüngsten Daten aus Israel zeigen: Die vierte Impfung verbesserte den Schutz vor einer Infektion bei Moderna um elf Prozent, bei Biontech um etwa 30 Prozent. Und unerfreulicherweise hatten 40 Prozent unangenehme Nebenwirkungen.”

“…bei bestimmten Risikogruppen kann sie vorteilhaft sein. Kollegen aus Marburg und Gießen haben nachgewiesen, dass über 80-Jährige oft sehr schwach auf die ersten Impfungen reagieren, sozusagen mit Verzögerung. Da hilft dann vielen eine Impfung mehr. Auch sogenannte “Low-Responder” in anderen Altersklassen, also Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – keine gute Immunantwort auf die ersten Impfungen entwickelt haben, könnten von ihr profitieren.”

Andreas Radbruch im Interview

Deutscher Bundestag Ausschuss für Gesundheit
Ausschussdrucksache 20(14)17(27)
gel ESV zur öffent. Anh am 21.03.2022 - Impfpflicht

Stellungnahme Prof. Dr. Andreas Radbruch, Einzelsachverständiger

Ich bin ein Immunologe, der sich seit 40 Jahren mit der Reaktion des Immunsystems auf Impfstoffe und Krankheitserreger befasst, für diese Arbeiten mit dem Avery-Landsteiner Preis (jetzt: Deutscher Immunologiepreis) ausgezeichnet wurde, ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, zur Zeit Vizepräsident der Föderation europäischer immunologischer Fachgesellschaften (EFIS), Mitglied der Leopoldina und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Weitere Informationen sind im Internet abrufbar.

https://www.bundestag.de/resource/blob/885544/603140227998e5482d2fb207eedbc13a/20_14_0017-27-_Prof-Dr-Andreas-Radbusch_Impfpflicht-data.pdf

Eine akute Frage der Leibniz-Initiative: Frag Leibniz, 01.2022
Andreas Radbruch antwortet auf die Frage zum Immungedächtnis bei einer Covid-Erkrankung.

Warum wird in der aktuellen Diskussion bei von Corona genesenen Menschen nie das Immungedächtnis erwähnt? Sie sollen sich nach sechs Monaten auch gegen Corona impfen lassen, so als ob es bei einer Covid-Erkrankung kein Immungedächtnis der Immunabwehr gäbe. Ist das so?

In der Tat wird in der gegenwärtigen Diskussion (Anm.: Dezember 2021) um Impfungen gegen SARS-CoV-2 häufig übersehen, dass unser Immunsystem auf Krankheitserreger und Impfstoffe in zwei Phasen reagiert, der eigentlichen Immunreaktion und dann dem immunologischen Gedächtnis (Referenz 1).

In der ersten Phase, der Immunreaktion, werden die Immunzellen aktiviert und sie vermehren sich. Es werden viele Antikörper gebildet. Sind die Krankheitserreger oder Impfstoffe beseitigt, klingt die Immunreaktion ab, auch die Menge an Antikörpern nimmt etwas ab. Doch das Immunsystem hat jetzt ein Gedächtnis aus langlebigen Immunzellen gebildet. Die Immunzellen, die schützende Antikörper ins Blut sezernieren, überleben im Knochenmark für Jahrzehnte. Sie heißen Plasmazellen. Man nennt das auch „humorales” Immungedächtnis, Antikörper, die unsere Schleimhäute und über das Blut den ganzen Körper schützen. Auch andere Zellen des immunologischen Gedächtnisses, die Gedächtnis-Lymphozyten, überleben über Jahrzehnte, in der Milz, den Lymphknoten, in Darm und Lunge und im Knochenmark. Bei erneutem Kontakt mit dem Krankheitserreger werden sie schnell aktiviert und reagieren heftig, wenn ein Impfstoff oder Krankheitserreger doch einmal die Antikörperbarriere überwindet. Sie bilden das reaktive immunologische Gedächtnis, eine wirkungsvolle zweite Verteidigungslinie des immunologischen Gedächtnisses.

Bei Menschen, die mit SARS-CoV-2 infiziert waren und bei solchen, die mit den neuartigen mRNA-Impfstoffen geimpft wurden, hat man 6 Monate danach tatsächlich die SARS-CoV-2-spezifischen Antikörper-sezernierenden Plasmazellen im Knochenmark nachgewiesen. Und zwar ungefähr so viele, wie es sie dort auch gegen Tetanus gibt (Referenz 2). Ein untrügliches Indiz, dass sowohl die Infektion mit SARS-CoV-2 als auch die Impfung ein beeindruckendes immunologisches Gedächtnis induzieren. Von SARS-CoV, dem Vorläufer von SARS-CoV-2, der 2003 kursierte, wissen wir, dass dieses Gedächtnis unvermindert über bisher 17 Jahre erhalten bleibt. Das Immungedächtnis gegen SARS-CoV-2 schützt uns wirkungsvoll davor, bei einer Infektion schwer zu erkranken. Soweit man das bisher gut verfolgen kann, über die ersten sechs Monate nach Impfung oder Infektion, bleibt dieser Schutz zuverlässig bei über 95% (Referenz 3). Und es ist wahrscheinlich so, dass die wenigen, die dennoch schwer erkranken, die sogenannten „Impfdurchbrüche“, Pechvögel sind, deren Immunsysten „defekt“ ist und kein zuverlässiges Immungedächtnis aufgebaut hat.

1.) Radbruch A und Chang H.-D., A longterm perspective on immunity to COVID, Nature, 2021, https://doi.org/10.1038/d41586-021-01557-z

2.) Kim et al.,Germinal centre-driven maturation of B cell response to SARS-CoV-2 vaccination, BioRxiv 2021, doi: https://doi.org/10.1101/2021.10.31.466651

3.) Thomas et al. Safety and Efficacy of the BNT162b2 mRNA
Covid-19 Vaccine through 6 Months, NEJM, https://doi.org/10.1056/NEJMoa2110345
Die Antwort kommt von Prof. Dr. Andreas Radbruch, Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin (DRFZ), eines Leibniz Instituts, und Präsident der Europäischen Föderation Immunologischer Fachgesellschaften (EFIS).

Weitere Fragen aus Frag Leibniz finden Sie hier.

t-online 23.02.2022
Älteren, Menschen in Pflegeeinrichtungen, Immungeschwächten und dem medizinischen Personal wird seit Anfang Februar der vierte Anti-Corona-Piks empfohlen. t-online fragte den Immunologen Andreas Radbruch: Was bewirkt die vierte Impfung und für wen ist sie wirklich sinnvoll?

INTERVIEW

Immunologe stellt klar
“Auch die vierte Impfung wird das Problem nicht dauerhaft lösen”

Seit Anfang des Monats empfiehlt die Ständige Impfkommission die vierte Impfung für bestimmte Gruppen. Wie sinnvoll ist sie? Ein Immunologe schätzt den Nutzen ein.

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_91705294/immunologe-ueber-vierte-impfung-wird-das-problem-nicht-dauerhaft-loesen-.html

t-online 03.02.2022
Stiko plant vierte Impfung
Wie sinnvoll ist ein Booster nach dem Booster?

Der Immunologe Andreas Radbruch im Interview mit t-online "Fest steht: Die vierte Impfung erhöht die Zahl der Antikörper nur gering, etwa um das Fünffache. Und dieser Anstieg verschwindet dann schnell wieder. Und das wissen wir als Immunologen seit vielen Jahren aus der Erfahrung mit vielen Impfstoffen: Das Immunsystem passt sich der dauernden Boosterei an und reagiert am Ende gar nicht mehr."

Fast 45 Millionen Menschen haben bereits eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Nun empfiehlt die Ständige Impfkommission bereits eine vierte Impfung. Wie könnte das aussehen?

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_91597476/vierte-corona-impfung-immunologe-warnt-vor-nachlassender-immunabwehr.html

Bild 31.01.2022
Kann man zu viele Antikörper haben?
Wolfgang Kubicki (FDP) warnt vor Überimpfung, sollte es zu verpflichtenden Impfungen kommen. Ist seine Sorge berechtigt?

BILD fragt den Immunologen Prof. Dr. Andreas Radbruch, Präsident der Europäischen Föderation der Immunologischen Fachgesellschaften (EFIS).

„Was normalerweise passiert, wenn man jemanden impft, der schon viele Antikörper im Blut hat, ist, dass dann gar nichts mehr passiert“, erklärt Immunologe Prof. Dr. Andreas Radbruch, Präsident der Europäischen Föderation der Immunologischen Fachgesellschaften (EFIS), auf Nachfrage von BILD. „Der Impfstoff wird von den Antikörpern abgefangen, bevor er eine Immunreaktion auslösen kann. Ab einer gewissen Konzentration von Antikörpern riegelt das Immunsystem ab und es werden keine neuen mehr gemacht.“ Das sogenannte immunologische Gedächtnis sei dann gesättigt.

Heißt: Wer genug Antikörper hat, kann mit weiteren Impfungen den Schutz nicht weiter erhöhen. „Allerdings können die Nebenwirkungen einer Impfung wieder auftreten, auch wenn es keine spezifische Immunreaktion mehr gibt. Und das kann unangenehm sein“, erklärt Radbruch.

https://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/gesundheit/kubicki-warnt-vor-ueberimpfung-kann-man-zu-viele-antikoerper-haben-78994474.bild.html

t-online 27.01.2022
t-online fragte den Immunologen Andreas Radbruch nach seiner Einschätzung: Hat uns Corona doch besiegt?

t-online: Herr Radbruch, die Kontaktnachverfolgung wird weitgehend aufgegeben. PCR-Tests gibt es nur noch für die vulnerablen Gruppen. Was sehen wir hier gerade? Das ist ein Strategiewechsel, oder?

Heute vor zwei Jahren wurde der erste Corona-Fall in Deutschland nachgewiesen. Vieles, was seitdem als ultimatives Mittel zur Viruseindämmung galt, wird unter der sehr viel ansteckenderen Omikron-Variante weitgehend aufgegeben. t-online fragte den Immunologen Andreas Radbruch nach seiner Einschätzung: Hat uns Corona doch besiegt?

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_91545082/hat-corona-doch-gewonnen-sehen-eine-schweigende-kapitulation-vor-dem-virus-.html

Bild 16.01.2022
Booster – und dann?
Wie es mit der Corona-Impfung weitergehen könnte

Der Immunologe Prof. Dr. Andreas Radbruch, Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina dazu:
Wenn man dem Immunsystem Zeit lässt – ein guter Abstand zwischen zweiter und dritter Impfung ist laut dem Immunologen ein halbes Jahr – wird die Qualität der Antikörper immer besser. Die Immunzellen, die den noch vorhandenen Impfstoff im Körper Monate später erkennen würden und dadurch aktiviert würden, seien die besten. „Der immunologische Fachbegriff dafür ist: ‚Affinitätsreifung‘.“

Dr. Sebastian Ulbert ist Impfstoff-Forscher am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie. Für ihn kommt der vierte Piks für alle vorerst nicht infrage. Denn: Es sei noch unklar, ob und wie stark die Wirkung der dritten Impfung bei Immungesunden nachlässt.

Es könne auch sein, dass man „wesentlich länger“ vor schweren Corona-Erkrankungen geschützt ist. Die Anzahl der Antikörper könnte zwar abnehmen, wichtig sei aber vor allem das immunologische Gedächtnis. Dort speichert der Körper die Informationen, wie er auf bestimmte Viren reagieren muss. So kann eine schnellere Immunreaktion ausgelöst werden.

Der gleichen Meinung ist auch Prof. Dr. Andreas Radbruch (68), Präsident der europäischen Föderation der immunologischen Fachgesellschaften (EFIS). Er bringt immer wieder den Faktor Zeit ins Spiel. Das Immunsystem brauche Zeit, um seine Antworten zu entwickeln. Es bringe nichts, hektisch immer wieder neu zu impfen. Denn wenn man zu schnell impfe, „ist das Immungedächtnis noch nicht voll entwickelt“, sagt Radbruch.

https://www.bild.de/ratgeber/2022/ratgeber/corona-4-impfung-wie-es-nach-dem-booster-weitergehen-koennte-78823000.bild.html

t-online 14.01.2022
Im Labor der US-Armee entwickelt
Was taugt der neue "Wunderimpfstoff"?

Mit neuen Corona-Varianten nimmt häufig die Wirksamkeit der Impfstoffe ab. Nun verkündet die US-Armee, ein von ihr hergestelltes Vakzin decke auch Virus-Mutanten ab. Andreas Radbruch, Immunologe und wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin, äußert sich zur Wirksamkeit von SpFN skeptisch.

Wird SpFN also ein “Game Changer”, der uns auch in Zukunft gegen Virusvarianten absichern kann? “Ich sehe hier keinen ‘Wunderimpfstoff'”, erklärt Dr. Andreas Radbruch. Er ist Immunologe und wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin. “Es handelt sich um einen Impfstoff mit mehreren Komponenten, aber von SARS-CoV-2 nur verschiedene Formen des Spike-Proteins. Ob dieser Impfstoff gegen alle nur denkbaren, heute noch gar nicht existierenden Varianten von SARS-CoV-2 schützt, sei dahingestellt. Ich wäre da skeptisch.”

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_91472894/von-der-us-armee-entwickelt-was-taugt-der-neue-wunderimpfstoff-.html

RTL News 13.01.2022
Diskussion um vierte Impfung

Immer weiter boostern, um Corona in Schach zu halten? Daran glaubt Prof. Andreas Radbruch, Immunologe und Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrum in Berlin, nicht.

“Die vierte Impfung mit dem gleichen Impfstoff in der gleichen Dosis wird nur ganz geringe Effekte haben”, sagt er im Interview mit RTL. “Die fünfte wird gar keine Effekte mehr haben – außer vielleicht unerwünschte Nebenwirkungen.” Warum es aus seiner Sicht sinnlos ist, alle paar Monate zu boostern, erklärt er im Video.

https://www.rtl.de/cms/vierte-corona-impfung-immunologe-radbruch-haelt-das-boostern-alle-paar-monate-fuer-sinnlos-4898848.html?

t-online 07.01.2022
Interview: Immunologe Andreas Radbruch macht Hoffnung

Bringt Omikron die Wende? "Es sieht sehr gut aus!"

Erst zwei Pikse, dann Boostern  jetzt wird in Israel bereits die vierte Spritze verabreicht. Was ist sinnvoll? Ein Experte erklärt den derzeitigen Wissensstand. 

Wie viele Spritzen brauchen wir, um Corona in den Griff zu bekommen? Angesichts der Gefahr durch die Omikron-Variante startete Israel bereits eine Impfkampagne für den vierten Piks für Ältere und Immungeschwächte. Doch erste Ergebnisse sind eher bescheiden. Brauchen wir so viele Impfungen wirklich? t-online fragte den Immunologen Andreas Radbruch.

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_91434358/corona-pandemie-bringt-omikron-die-wende-es-sieht-sehr-gut-aus-.html

Deutschlandfunkkultur 05. Januar 2022
Interview mit Andreas Radbruch, wissenschaftlicher Direktor des DRFZ

„Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben“

Die Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich auch in Deutschland schnell aus. Nun wurden die Regeln für die Dauer der Isolation und Quarantäne für bestimmte Berufsgruppen gelockert. Der Immunologe Andreas Radbruch sieht darin die „Kapitulation der Zero-Covid-Fraktion“.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/kontakte-reduzieren-oder-mehr-boostern-wie-koennen-wir-normalitaet-denken-dlf-kultur-f2215b1e-100.html

www.bild.de, 13.1.2022
Immunologie-Professor Radbruch klärt auf

Warum werden wir alle mit den mRNA-Impfstoffen Biontech oder Moderna geboostert?

„Die mRNA-Impfstoffe haben eine bessere Verträglichkeit, als man das je erwartet hätte“, erklärt Immunologe Prof. Andreas Radbruch (DRFZ), Mitglied der Wissenschaftsakademie Leopoldina: „Die neuen Impfstoffe, die vor der Zulassung stehen, sind aber auch sehr gut zur Auffrischung im kommenden Jahr geeignet.“

https://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/gesundheit/immunologie-professor-erklaert-warum-boostern-wir-nur-mit-biontech-und-moderna-78409558.bild.html

www.t-online.de, 01.12.2021
Der Immunologe Dr. Andreas Radbruch (DRFZ) und der Epidemiologe Dr. Hajo Zeeb (BIPS) im Interview

In Deutschland gibt es immer mehr Superhotspots. Corona-Patienten müssen aus Bettennot quer durchs Land geflogen werden. Hilft nur noch ein Lockdown? Zwei Experten liefern vor der Kamera Antworten.
Der Immunologe Dr. Andreas Radbruch und der Epidemiologe Dr. Hajo Zeeb legen dabei nicht nur die Fehler der bisherigen Pandemiebekämpfung offen, sie sprechen auch aus, was wirklich notwendig wäre, um die Lage wieder zu beruhigen.
t-online, 23.11.2021
Interview von t-online mit Prof. Andreas Radbruch

Trotz Impfdurchbrüche - Immunologe: "Wir haben wunderbare Impfstoffe".

Andreas Radbruch  im Interview mit t-online am 23.11.21 über Boosterimpfungen, Schnelltests, Kreuzreaktivität und die Zukunft mit dem Corona-Virus als “ungeliebten Hausgenossen”

Obwohl sich Impfdurchbrüche häufen: Die Impfstoffe sind “hochpotent”: “Sie schützen sehr gut vor einer schweren Erkrankung, zu mehr als 95 Prozent.”

Aber: “Der Schutz vor einer Infektion als solcher geht in den Wochen nach der Impfung etwas zurück.”

Booster-Impfungen sind wichtig: “Für die Booster-Impfung für alle in der Bevölkerung gilt: Sie steigert in den Wochen nach der Impfung den Schutz vor schwerer Krankheit von etwa 95 auf etwa 99 Prozent. Das ist vor allem für Ältere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wichtig.”

Und: Für uns alle ist das Boostern wichtiger, um die allgemeine Viruslast in der Bevölkerung zu senken, um so die vierte Welle zu brechen und die Ungeimpften vor infizierten Geimpften zu schützen. Denn für die Ungeimpften ist nach wie vor das Risiko viel, viel höher als für die Geimpften, mit einer Infektion im Krankenhaus zu landen.

2G plus testen ist sicher ein guter Weg!

Aber: “Schnelltests erkennen niedrige Viruslasten nicht zuverlässig, aber mittlere und schwere Viruslasten ziemlich gut und sehr schnell. Und darauf kommt es an. Infizierte mit hoher Viruslast sind ja die Menschen, die viele andere anstecken. Die Schnelltests sind ziemlich nützlich, um einen Überblick über das Infektionsgeschehen zu behalten.”

“In der neuen Veröffentlichung wird gezeigt, dass diese “kreuzreaktive” Immunität bei Covid-19 wahrscheinlich durch Infektionen mit harmlosen Corona-Erkältungsviren ausgelöst wird, bei denen einige Bestandteile sehr ähnlich zu Bestandteilen von SARS-CoV-2 sind.”

Zukunft: “Das Virus wird uns begleiten wie ein ungeliebter Hausgenosse. Wir müssen lernen, damit umzugehen. Wenn alle entweder geimpft oder genesen sind, oder beides, und wir bei der Hygiene achtsam bleiben, und keine neuen Virusmutanten auftauchen, gegen die unsere Immunität nicht hilft, sollten wir unser Leben zurückbekommen können.”

Lesen Sie den gesamten Artikel bei t-online:

 

Andreas Radbruch im Interview mit t-online über die aktuelle und zukünftige Corona-Lage, 04.11.21

Experte warnt: "Corona ist nach diesem Winter nicht vorbei"

“Corona ist nach diesem Winter nicht vorbei. Wir müssen uns darauf einstellen, dass dieses Virus ähnlich wie das Grippe-Virus immer wieder zurückkommt. Und dabei sind die SARS-CoV-2 Impfstoffe wahrscheinlich viel besser als die Vakzine, die wir gegen Influenza haben. Da gab es schon viele Tote, weil der Impfstoff immer wieder angepasst werden muss. Bei SARS-CoV-2 ist das glücklicherweise bis heute nicht der Fall.”

“Bevor die Pandemie nicht weltweit in den Griff bekommen wird, sind wir auch nicht sicher. Statt hierzulande den Impfschutz für alle von 95 auf 99 Prozent zu erhöhen, wäre es wichtiger, den Impfstoff in die Länder zu bringen, die aktuell Impfquoten von nahezu null haben. Denn die Beispiele Australien oder Neuseeland haben es gezeigt: Kein Land kann seine Grenzen dauerhaft schließen. Und die Gefahr einer Virusmutation droht von den Ungeimpften.”

Lesen Sie den gesamten Artikel in t-online.

 

Interview mit der Schweizer Mediengruppe CH Media mit Prof. Andreas Radbruch, 22.09.2021
Man braucht keine jährliche Impfung

Andreas Radbruch, Immunologe an der Charité in Berlin, erklärt, warum für Senioren die dritte Impfung gut ist. Und es dann genügt.

Der Direktor des DRFZ empfiehlt:

“Die über 60-Jährigen sollten sich ein drittes Mal impfen lassen. Aber auch dann wird man Spitaleinweisungen und Todesfälle nicht ganz ausschließen können. Es wird immer einige wenige geben, die zumindest «mit dem Virus» sterben.”

Der Immunologe geht allerdings davon aus, dass jährliche Impfungen nicht notwendig sein werden:

“Nein! Es geht nur darum, das Immunsystem so auf Touren zu bringen, dass das immunologische Gedächtnis gut genug ist. Das ist anders als bei der Grippe – da sollte man sich jährlich impfen lassen, weil verschiedene Stämme kursieren und die Impfstoffe nicht zu allen passen. Bis jetzt decken die Impfungen für Sars-Cov-2 alle Mutanten ab und man wird keine jährlichen Boosterimpfungen brauchen.”

Andreas Radbruch im Interview

Artikel mit Kommentaren von Andreas Radbruch bei Spektrum.de, 30.08.21
Nachlassende Immunität nach Corona-Impfung?

Warum Impfdurchbrüche wohl nicht tragisch sind 

»”Die mRNA-Impfstoffe sind sehr effektiv, kurzfristig Ansteckungen und langfristig schwere Covid-19-Verläufe zu verhindern”, sagt Andreas Radbruch. Immunologen unterscheiden dabei zwischen protektiver und reaktiver Immunantwort. Erstere beschreibt, dass zwei Wochen nach einer Infektion oder Impfung sehr viele Antikörper im Blut und auf den Schleimhäuten sind – der Körper ist meist völlig gegen eine neuerliche Infektion mit dem gleichen Erreger geschützt.

Warum die Zahl der Antikörper sinkt

Danach sinken die Antikörperspiegel kontinuierlich. “Ein halbes Jahr nach der Impfung ist die Antikörperkonzentration auf 20 Prozent des Maximalwerts gesunken – das ist normal nach einer Infektion oder Impfung”, sagt Radbruch…

Durch die beständige Antikörperproduktion im Knochenmark ist der Körper nicht mehr wehrlos gegen eine Reinfektion. “Aber wenn man eine hohe Dosis Virus abbekommt, kann man sich trotzdem infizieren”, sagt Radbruch…

Aber der Körper ist trotzdem nach einer Impfung oder einer Infektion mit Sars-CoV-2 weitaus besser gewappnet gegen eine neuerliche Episode von Covid-19 – und zwar wegen der so genannten reaktiven Immunantwort…

Dieses kann durch Gedächtniszellen ausgelöst werden, die im Blut patrouillieren. Bei Kontakt mit ihrem spezifischen Antigen werfen sie die Antikörperproduktion schnell wieder an. Das ist wohl einer der Gründe, warum Durchbruchinfektionen meist schnell eingedämmt werden dann mild verlaufen, ein anderer ist die zelluläre Immunabwehr durch zytotoxische T-Zellen.«

Zum Artikel in Spektrum.de

Interview von t-online mit Prof. Andreas Radbruch, 23.08.21
Testpflicht auch für Corona-Geimpfte?

Corona-Experte fordert Testpflicht auch für Geimpfte

“Was wir in Island, aber übrigens auch in Israel oder Großbritannien sehen, überrascht Immunologen nicht. Keine Impfung ist zu 100 Prozent sicher. Und auch die Konsequenz, die in Island gezogen wird, ist absolut richtig: Auch Geimpfte und Genesene sollten weiter getestet werden.

“Und das gilt auch für die jetzt geltende 3G-Regel. Hier sollten auch Geimpfte und Genesene in die Testpflicht einbezogen werden, denn auch sie können das Virus weitertragen. Die Impfung schützt gut vor einem schweren Krankheitsverlauf, aber nur bedingt vor Infektion und Infektiosität.”

Lesen Sie den gesamten Artikel in t-online.

Interview von t-online mit Prof. Andreas Radbruch, 20.08.21
Drittimpfung gegen Covid-19?

Experte rät ab: "Wir stochern im Nebel"

“Die Datenlage zur Wirksamkeit einer dritten Impfung ist bislang nicht ausreichend … Wenn Menschen auf zwei Impfungen keine ausreichende Immunantwort bilden konnten, warum sollte es dann nach dem dritten Piks klappen? Oder kriegt man tatsächlich eine bessere Immunität? Aktuell stochern wir da tatsächlich im Nebel.”

Sogar eine “Überimpfung” wäre möglich:

“Dann können zwei Dinge passieren: Zum einen wird das Immunsystem irgendwann gesättigt sein, es reagiert nicht mehr, indem es noch mehr  Antikörper macht. Weitere Impfungen werden sinnlos. Das sehen wir zum Beispiel bei Tetanus. Der Immunschutz funktioniert gut, wenn man alle fünf bis zehn Jahre nachimpft. Tut man das dagegen schon ein Jahr nach der letzten Impfung, reagiert das Immunsystem gar nicht mehr, es ist noch gesättigt.”

Lesen Sie den gesamten Artikel in t-online.

 

Podcast - Tonspur Wissen, Leibniz-Gemeinschaft und t-online.de, 23. März 2020
Andreas Radbruch beantwortet Fragen zum Coronavirus

Wie genau das Coronavirus den Körper befällt, welche Art der Medikamentensuche wahrscheinlich die schnellste wäre und was man aus Coronafällen in China und Australien lernen kann, erläutert Prof. Andreas Radbruch in einem von der Leibniz-Gemeinschaft und t-online.de initiierten Podcast im Gespräch mit der Moderatorin Ursula Weidenfeld.
medAudio Podcast mit Professor Andreas Radbruch III, 22. Januar 2021
COVID-19: Antikörper sind nicht alles!

Der Präsident der European Federation of Immunological Societies (EFIS) Prof. Andreas Radbruch über fragliche Zahlen.

Hören Sie hier den Podcast von medAudio – der Podcast von Ärzten für Ärzte

medAudio Podcast mit Professor Andreas Radbruch II, 20. Januar 2021
COVID-19: WIE wirkt WELCHES Vakzin?

Der Präsident der European Federation of Immunological Societies (EFIS) Prof. Andreas Radbruch mit konkreten Tipps.

Hören Sie hier den Podcast von medAudio – der Podcast von Ärzten für Ärzte

Direkter link zu dieser Ausgabe in der Soundcloud

 

medAUDIO Podcast mit Professor Andreas Radbruch I, 20. Januar 2021
COVID-19: Gefährliche Mutationen?!

Der Präsident der European Federation of Immunological Societies (EFIS) Prof. Andreas Radbruch mit einer Einordnung.

Hören Sie hier den Podcast von medAudio – der Podcast von Ärzten für Ärzte

Direkter link zu dieser Ausgabe in der Soundcloud

 

Artikel in der Zeitschrift "Trillium Immunologie" der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Heft 3/2020
Immunität gegen SARS-CoV-2: Die Vielschichtigkeit des immunologischen Gedächtnisses

Seit Menschengedenken wissen wir, dass Menschen eine einmal überstandene Infektionskrankheit selten ein zweites Mal bekommen, sie sind immun gegen den Infektionserreger. Doch erst jetzt beginnen wir zu verstehen, wie sich unser Immunsystem die Erreger merkt und uns wirkungsvoll gegen erneute Infektionen schützt. Gedächtnis-Lymphozyten des Immunsystems erkennen diese Krankheitserreger, einige reagieren schnell und effektiv bei einer erneuten Konfrontation, andere sorgen für schützende Antikörper. Einige sitzen im Gewebe, das zuerst befallen wird, andere im Knochenmark, um über das Blut den ganzen Körper zu schützen. Durch Kontakt zu bestimmten Ammenzellen werden sie ein Leben lang erhalten. So kann sich das Immunsystem vielschichtig an die Krankheitserreger unserer Umgebung anpassen – und das tut es offenbar auch bei SARS-CoV-2.

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel der Autoren Andreas Radbruch, Hyun-Dong Chang und Mir-Farzin Mashreghi

Interview von t-online mit Prof. Andreas Radbruch, 19.09.2020
Weshalb eine Erkältung vor Covid-19 schützen könnte

Warum manche Covid-19-Patienten schwer erkranken und auf der Intensivstation landen, ist noch immer unklar. Im Interview erklärt ein Experte, welche wesentliche Rolle das Immunsystem spielen könnte.

Quelle: t-online , Von Melanie Weiner, 19.09.2020, 13:35 Uhr

Der Immunologe Professor Dr. Andreas Radbruch hat bereits im t-online-Podcast “Tonspur Wissen” über die Auswirkungen des Coronavirus auf den Körper gesprochen. Im Interview erklärt er nun, warum das Immunsystem eine Covid-19-Erkrankung noch verschlimmern kann und was er von der aktuellen Forschungsarbeit zur Bradykinin-Hypothese hält.

t-online: Herr Professor Radbruch, neue Forschungen zeigen, dass Hormone für viele schwere Covid-19-Fälle verantwortlich sein könnten. Die sogenannte Bradykinin-Hypothese besagt, dass das Coronavirus körpereigene Funktionen wie die Regulierung des Blutdrucks durcheinanderbringt und zu einer Überreaktion des Immunsystems führt. Wie schätzen Sie als Immunologe diese Theorie ein?

Prof. Radbruch: Ich bin etwas überrascht über den Widerhall dieser Studie in den öffentlichen Medien. An sich ist das relativ trivial. Denn die Immunreaktion bei Covid-19-Patienten kann zu einer Entzündung führen und die ist eben von gefäßerweiternden Hormonen begleitet. In diesem Fall ein sogenanntes Peptid-Hormon mit dem schönen Namen “Bradykinin”. Dieses ist nicht sehr viel anders als Histamin. Eine holländische Forschungsgruppe hat bereits im April diese Hypothese aufgebracht und Bradykinin ins Spiel gebracht. Die neue US-Studie hat einfach nur die Untersuchung anderer ausgewertet und aufs Papier geschrieben.

Den Studienautoren zufolge stellt der Körper immer weiter Bradykinin her, das nicht abgebaut werden kann. Ein “Bradykinin-Sturm” soll dann verantwortlich für viele Todesfälle bei Covid-19-Patienten sein. Finden Sie das plausibel?

Ich finde, das kann man nicht als Sturm bezeichnen. Ich sehe das eher als eine Reflexion der andauernden Krankheit, die sich über Wochen und Monate hinziehen kann. Die Patienten sind leider teilweise sehr lange auf der Intensivstation. Das zeigt für mich, dass dort eine schwere Entzündung im Gange ist. Ob das Coronavirus konstant die Zellen dazu bringt, Bradykinin herzustellen, das ist vollkommene Spekulation.

Es ist auch sehr schwer, das Bradykinin nachzuweisen. Das ist in der Studie gar nicht passiert. Wenn sie wenigstens gemessen hätten, dass das Bradykinin selbst vor Ort extrem hoch konzentriert ist, dann hätte man einen Beleg.

Auch von einem “Zytokin-Sturm” wurde in vorherigen Arbeiten gesprochen …

Damit sind Entzündungszytokine gemeint, die plötzlich in großer Menge ausgeschüttet werden. Es gab eine Literatur, die behauptet hat, dass Covid-19-Patienten dadurch eine Sepsis, also eine Blutvergiftung, erleiden. Der Effekt ist vergleichbar mit einem anaphylaktischen Schock: Wenn man allergisch ist, kann es unter Umständen passieren, dass der Stich einer Biene reicht, um einen umzubringen.

Ich denke aber, dass es auch hier nicht passend ist, das als Sturm zu bezeichnen. Denn die Patienten sind ja gar nicht in einer stürmischen, sondern einer chronischen Entzündungssituation. Ein Sturm würde ja wieder vorbeigehen. Kommt dann eine Sepsis hinzu, ist das sehr gefährlich. Am Anfang ist sie extrem heftig und dann erholt man sich davon − oder eben nicht. Es ist heute noch ein riesiges medizinisches Problem, eine Sepsis zu beherrschen.

Stimmt es, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede gibt und Männer eher anfällig für Überreaktionen des Immunsystems sind?

Ja, es scheint so zu sein, dass die Reaktionen bei Frauen milder ausfallen. Männer reagieren da heftiger. Die Ursachen dafür sind aber noch unklar.

Das ist auch bei Autoimmunerkrankungen so, einige davon bekommen vorwiegend Männer, andere eher Frauen. Bei Frauen ist das Ganze ausbalancierter. Bis heute weiß man nicht genau, warum zum Beispiel vorwiegend Frauen Lupus bekommen und nicht auch mindestens genau so viele Männer.

Sie selbst haben in einem Forschungsteam die Immunantwort der Covid-19-Patienten auf der Intensivstation der Charité in Berlin untersucht. Was sind Ihre Erkenntnisse?

In unserem Manuskript beschreiben wir, dass das Coronavirus eine chronische Immunreaktion anstößt. Bei den schwer erkrankten Patienten, die wir auf der Intensivstation der Charité anschauen, verschwindet das Virus nach einer gewissen Zeit – aber die Immunreaktion und somit die Entzündung gehen weiter. Der Körper versucht, die Immunreaktion abzubremsen, aber er schafft es nicht. Warum das bei einigen Covid-19-Patienten so ist und bei anderen nicht, das ist immer noch ein großes Rätsel. Man kann davon ausgehen, dass es damit zusammenhängt, wie das Immunsystem des Infizierten mit dem Virus umgeht. Ob es einen Weg findet, das Coronavirus effizient und schnell zu klären oder eben nicht.

Wir vermuten auch, dass eine Autoimmunreaktion ausgelöst wird. Es gibt viele Krankheiten wie chronische Darmentzündungen, wo das Immunsystem gegen eigene Bestandteile reagiert, gegen die es aber nicht reagieren sollte. Das Zytokin, das wir angeguckt haben, heißt TGF-β. Die Patienten entwickeln im Laufe der Zeit immer mehr davon, die Zellen in der Lunge sind zum Beispiel voll damit. Eigentlich sollte das Zytokin die Immunreaktionen unterdrücken, doch das geschieht nicht. Die Patienten werden dann mit Medikamenten behandelt, um die Symptome in den Griff zu bekommen. Doch das Zytokin hat auch die unfreundliche Seite, dass es zu Vernarbungen im Lungengewebe führen kann. Das ist eine Nebenwirkung, die schon früher bei schweren Verläufen von Covid-19 beschrieben wurde.

Daraus können also dann Langzeitschäden entstehen …

Ja genau, die Schleimhäute können vernarben. Das Gewebe ist dann mitunter nicht mehr funktionsfähig.

Spielt es eine Rolle bei der Schwere der Erkrankung, wie gestärkt das Immunsystem vor der Infektion ist?

Patienten, die unter einem unterdrückten Immunsystem leiden, zum Beispiel bei Rheuma, wird nicht empfohlen, die Immunsuppression aufzuheben. Sie sollten ihre Medikamente weiterhin einnehmen. Es scheint also doch etwas anderes zu sein, ob man eine chronische Entzündung hemmt oder eine akute Immunreaktion gegen einen Erreger hat. Da gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass diese Patienten mit unterdrücktem Immunsystem schlechter auf das Virus reagieren.

Es scheint eher so zu sein, dass die meisten Corona-Infizierten schon eine Art Vorprägung haben, weil der Körper so etwas Ähnliches mit verwandten Erregern bereits durchgemacht hat. Das Immunsystem besitzt dann Gedächtniszellen. Hat jemand eine Infektion mit anderen Erkältungsviren durchgemacht, kann es also sein, dass er sehr schnell und effizient auf SARS-CoV-2 reagiert. Die Patienten hingegen, die das nicht tun, die sind schlimm dran. Das scheint sehr viel entscheidender zu sein, ob jemand auf die Intensivstation muss oder nicht. Auch die Dosis des Erregers, seine Lebendigkeit und seine Fähigkeit, in die Tiefen der Lunge vorzudringen, entscheiden über den Verlauf.

Vielen Dank für das Gespräch, Prof. Radbruch!

Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zum Stop der Impfstoff-Studie von AstraZeneca, 09. September 2020

RND-Videoschalte: “Bei den Wissenschaftlern schrillen die Alarmglocken”
Im RND-Interview erklärt der Immunologe Andreas Radbruch, Wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin und Präsident der Europäischen Föderation der Immunologischen Fachgesellschaften, ob es einen Zusammenhang zwischen Krankheit und Impfung geben könnte – und was das für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs bedeutet

link zum Video

Quelle: www.rnd.de

Interview mit Prof. Dr. Andreas Radbruch, August 2020
Zellsortierung zur Erforschung des immunologischen Gedächtnisses und die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Immunologie

Ein Beitrag zu den Methoden und dem Forschungshintergrund am DRFZ. Dieser Beitrag ist nicht direkt zum Thema Corona. Er gibt aber Einblick in den Stand der Erforschung des Immunsystems und warum es bei verschiedenen Erkrankungen entgleisen kann und den eigenen Körper angreift, anstatt ihn zu schützen.

(Nur auf Englisch verfügbar)

Interview with Andreas Radbruch

Source: “Flowcytometry News” of BD Biosciences

Webinar with Andreas Radbruch, initiated by IUIS, the International Union of Immunological Societies, 11. Mai 2020
Adaptive Immunity: Memory, Protection and Immunopathology in COVID-19
(Link below)
  • What do we know about the adaptive immune reaction to Sars-CoV-2?
  • Why do humans react so heterogeneously to Sars-CoV-2?
  • Does the adaptive immune system provide protection and for how long?
  • How can we challenge the system with a vaccine to establish longlasting, efficient immunity

Recording of the talk here

Source: https://iuis.org

t-online.de, Melanie Weiner, 10. April 2020
Interview - Immunologe Andreas Radbruch zu Covid-19:

Impfstoffe gegen das neue Coronavirus gibt es schon

“Rund um das Coronavirus gibt es viele offene Fragen. Weltweit forschen Wissenschaftler an neuen Tests, Medikamenten und Impfstoffen gegen SARS-CoV-2. Ein Experte erklärt, welche Ansätze es gibt und wie zuverlässig die Tests sind.
Der Rheumatologe und Immunologe Prof. Dr. Andreas Radbruch ist aktuell ein gefragter Mann. Nachdem er bereits im Podcast “Tonspur Wissen” zu Gast war, spricht im Interview mit t-online.de über die Impfstoffentwicklung, mögliche Immunität bei Genesenen und die Vor- und Nachteile der einzelnen Testverfahren.  … “

Zeitungsbeitrag mit Kommentaren von Andreas Radbruch, 21. April 2020
Coronavirus Strategie - Wie sinnvoll ist der schwedische Sonderweg?

Strategien zur Bekämpfung der Koronapandemie - ist der schwedische Weg sinnvoll? Immer wieder wird Schweden als Referenz herangezogen, wenn es um einen anderen - vermeintlich besseren - Ansatz zur Bekämpfung der Koronapandemie geht. Aus gutem Grund?

Quarks.de/Gesundheit/Medizin

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