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Autoimmunologie

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Auf neuen Wegen gegen Autoimmunerkrankungen

Nach Stammzelltransplantationen verschwinden die Symptome von Autoimmunerkrankungen. Gezielte Eingriffe in das Immunsystem könnten den gleichen Effekt haben – bei weitaus geringeren Nebenwirkungen.

Autoantikörper tragen zu vielen Autoimmunerkrankungen bei, etwa zum Systemischen Lupus Erythrematodes (SLE). Unsere Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass krankmachende Autoantikörper häufig von langlebigen Gedächtnis-Plasmazellen gebildet werden, die im entzündeten Gewebe und im Knochenmark überleben und von den gängigen immunsuppressiven Therapien nicht beseitigt werden. Ziel unserer Arbeitsgruppe ist es, die Produktion der schädlichen Autoantikörper durch Ausschaltung der sie erzeugenden Plasmazellen zu verhindern. Das wäre ein enormer Fortschritt in der Behandlung von SLE und vieler anderer Autoantikörper-vermittelter chronisch-entzündlicher Erkrankungen.

Über uns

Ein Verfahren zur Therapie sehr schwerer Autoimmunerkrankungen ist die autologe Stammzelltransplantation. Dabei werden dem Patienten eigene, zuvor entnommene Stammzellen übertragen. Vor dieser Rückübertragung wird durch eine spezielle Behandlung das gesamte erworbene Immunsystem ausgelöscht, einschließlich der Gedächtniszellen, also auch der krankmachenden Gedächtnis-Plasmazellen. Bei vielen so behandelten Patienten kommt die Autoantikörper-Produktion völlig zum Erliegen. Parallel dazu verschwinden auch die Symptome der Autoimmunerkrankung, und zwar dauerhaft, was durch die sonst gängigen Therapien bisher nicht erreicht werden kann – es entwickelt sich ein gesundes Immunsystem. Bei der Behandlung sind die Patienten allerdings vorübergehend Infektionen schutzlos ausgesetzt, wodurch lebensbedrohliche Infektionen möglich sind. Deshalb versuchen wir Plasmazellen gezielt zu beseitigen und dabei andere Zellen des erworbenen Immunsystems zu schonen.

Erste Erfolge verzeichneten wir mit dem Proteasom-Inhibitor Bortezomib, der bereits erfolgreich zur Therapie des Multiplen Myeloms, einer bösartigen Plasmazellerkrankung, eingesetzt wird. In einer Studie an Patienten mit SLE konnten wir eine deutliche klinische Verbesserung sowie einen signifikanten Rückgang der Autoantikörper-Spiegel messen. Proteasom-
Inhibitoren beseitigen allerdings alle Plasmazellen, auch solche, die schützende Antikörper produzieren.

Daher arbeiten wir an einer völlig neuen Strategie. Wir haben ein Verfahren entwickelt, das Plasmazellen anhand der Spezifität der von ihnen produzierten Antikörper abtötet, während alle anderen Plasmazellen erhalten bleiben. Diesen Ansatz testen wir nun in autoimmunen Mausmodellen.

Team

Gruppenleiter
PD Dr. med. Tobias Alexander

Senior Scientific Advisor
Prof. Dr. med. Falk Hiepe

Wissenschaftler:Innen
Quingy Cheng, PhD
Laleh Khodadadi, PhD
PD Dr. med. Philipp Enghard
Dr. med. Lennard Ostendorf
Dr. med. Thomas Rose
Spyridon Lipka
Dr. med. Lydia Zorn-Pauly

PhD und MD Student:inen
Anne Beenken
Hannah Brandt
Dilara Cirillo
Jonas Martin
Sarnai Naran
Deborah Puppe
Christopher Skopnik
Konrad Speidel
Lena Teichert

Technische Assistenz
Diana Metzke

Hauptkooperationspartner

F Mashreghi, HD Chang, A Radbruch, G Krönke, T Dörner, H Mei, J Dong, F Buttgereit, T Kallinich, A Strangfeld, J Klotsche, A Meisel, V Siffrin, F Paul, F Scheibe, H Radbruch, R Arnold, U Keller, J Krönke

Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)

  • Biomedical Center Munich (E. Meinl), LMU München.
  • Max Delbruck Centre (MDC) Berlin (A. Sanders, K. de la Rosa)
  • BIH Center for Regenerative Therapies (BCRT), Berlin (J. Polansky, A. Thiel).
  • Max-Planck Institute for Infection Biology (A. Zychlinski).
  • Max-Planck-Institut für Molecular Physiology (H. Waldmann).
  • Departments of Rheumatology (G. Schett) and Department of Hematology (F. Müller), University Erlangen-Nurnberg, Erlangen.
  • Germany Department of Rheumatology and Clinical Immunology, University Medical Center Freiburg (R. Voll).
  • Department of Rheumatology Lübeck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (J. Humirch, G. Riemekasten).

Policlinic and Hiller Research Unit for Rheumatology, University Clinic Duesseldorf Heinrich-Heine-University, Duesseldorf (J. Mucke, M. Schneider).

Miltenyi Biotec, Checkimmun, Euroimmun

  • Department of Hematology and Department of Rheumatology, Ospedale San Raffaele, Milano, Italy.
  • Department of Women’s and Children’s Health, Institute of Live Course and Medical Sciences, University of Liverpool, UK. Rheumatology Unit, University of Pisa.
  • Department of Nephrology and Department of Rheumatology, Leiden University Medical Centre, Leiden, Netherlands.
  • Department of Haematology, Sheffield Teaching Hospitals NHS Foundation Trust, Sheffield, UK.
  • Institute for Environmental Medicine, Karolinska Institutet, Sweden.
  • Internal Medicine Unit, St-Louis Hospital Paris-Cite University, France.

Amgen, Johnsen&Johnsen, AstraZeneca, Sanofi