TARISMA – Teilprojekt 1 – AG Callhoff Identifikation von Versorgungspfaden und Versorgungsdefiziten bei multimorbiden Patient:innen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen

In unseren bisherigen Untersuchungen in den BMBF-geförderten Forschungverbünden PROCLAIR und METARTHROS haben wir bei Personen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung deutlich mehr chronische Begleiterkrankungen gefunden. Diese waren mit höherer Aktivität der entzündlich-rheumatischen Erkrankung und schlechterer körperlicher Funktionsfähigkeit, aber auch einem geringeren Zugang zu fachspezifischer Versorgung verbunden.

Vorhaben

In Teilprojekt 1 wurden Abrechnungsdaten der BARMER Krankenkasse für die Diagnosen rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis und Kollagenosen analysiert. Zusätzlich wurden Interviewdaten aus der Basisvisite der NAKO-Gesundheitsstudie (100.000 Data Freeze) herangezogen. In Zusammenarbeit mit den Teilprojekten 4, 5 und 6 haben wir uns auf diejenigen chronischen Komorbiditäten konzentrieren, die zu funktionellen und/oder psychosozialen Beeinträchtigungen führen, sowie auf diejenigen, die das Mortalitätsrisiko erhöhen.

Es sollten Faktoren und Versorgungspfade identifiziert werden, die einen günstigen Einfluss auf das Risiko und den Verlauf chronischer Komorbiditäten haben. Dies können diagnostische und prophylaktische Maßnahmen, der frühzeitige Zugang zum Spezialisten oder eine adäquate Therapie der rheumatischen Erkrankung sowie der Begleiterkrankungen sein. Hierbei waren u.a. Alter, Geschlecht, Wohnregion und sozioökonomischer Status zu berücksichtigen.

Hauptziel
Dieses Teilprojekt strebte den Gewinn belastbarer Daten an, um die Gesundheitsversorgung multimorbider Patient:innen besser auf deren Bedürfnisse auszurichten. Die Ergebnisse sollten sowohl für die aktuelle Gesundheitsversorgung, als auch für neue Formen der interdisziplinären Versorgung wie die ambulante fachärztliche Versorgung (ASV), Disease-Management-Programme oder spezifische Versorgungsverträge relevant sein.