
- Programmbereich 1
Programmziele
Entzündungen stellen lebenswichtige Reaktionen des Immunsystems dar, an denen verschiedene Zelltypen, Effektormoleküle und Signalwege beteiligt sind, die in betroffenen Geweben wirken und die uns zum Beispiel vor Infektionen oder Tumorerkrankungen schützen. Chronische oder unkontrollierte Entzündungen können jedoch zu verschiedenen Krankheiten führen, bei denen sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet. Dies ist bei Rheumatischen Erkrankungen der Fall, die viele verschiedene Gewebe betreffen können. Eine bemerkenswerte Eigenschaft ist daher die Heterogenität der Entzündungsprozesse und der ihnen zugrundeliegenden Mechanismen. Diese Unterschiede sind nicht allein auf die betroffenen Organe beschränkt, sondern es können auch verschiedene Regionen desselben Gewebes oder Organs eine unterschiedliche Zellzusammensetzung und -organisation aufweisen. Dadurch wird die Funktionalität der Gewebe unterschiedlich stark beeinträchtigt, dies kann von einer Ansammlung von Immunzellen im Gewebe bis hin zu einer vollständigen Zerstörung der Gewebestruktur und entsprechenden funktionellen Einschränkungen führen.
Um im Sinne einer personalisierten Medizin Therapien zu entwickeln, die auf die individuellen Unterschiede in den Krankheitsmechanismen eingehen, ist das Verständnis der Prozesse auf Zell- und Gewebeebene notwendig. Im Programmbereich 1 „Zell- und Geweberheumatologie“ arbeiten wir an präklinischen Modellen und – in enger Zusammenarbeit mit klinischen Partnern – mit humanem Patientenmaterial, um die räumlich-zeitlichen Mechanismen chronischer Entzündung im Gewebe zu verstehen.
Unser Ziel ist es, den Weg für die Entwicklung innovativer Therapien zur Unterbrechung von Entzündungsprozessen im Gewebe zu ebnen, um die Belastung der Patienten, die an rheumatischen Erkrankungen leiden, zu verringern und schlussendlich Wege zur Heilung aufzuzeigen.